Fast jede Frau hatte schon mal eine Harnwegsinfektion. Wenn die schmerzhafte Erkrankung allerdings immer wieder auftritt, spricht man von einer chronischen Harnwegsinfektion. Hier erfahren Sie mehr darüber.
Abgrenzung der akuten von der chronischen Harnwegsinfektion
Wie kann man eine akuten von einer chronischen Harnwegsinfektion unterscheiden? Als akute Harnwegsinfektion definiert man eine aktuell vorliegende Infektion oder Entzündung der Harnblase. Die Symptome sind Beschwerden wie häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen, starker Harndrang und Schmerzen im Unterleib. Eventuell kann es auch zu Blut im Urin kommen. In diesem Stadium sollten Sie viel trinken und unbedingt einen Arzt aufsuchen, ansonsten kann sich die akute zu einer chronischen Harnwegsinfektion entwickeln. Eine chronische Harnwegsinfektion, auch Cystitis genannt, erkennen Sie vor allem daran, dass die Beschwerden ungefähr zwei Mal pro Halbjahr oder drei Mal im Jahr auftreten. Ursachen sind Infektionen, die falsch oder nicht lange genug behandelt wurden.
Interstitielle Cystitis – die chronische Harnwegsinfektion
Bei der Interstitielle Cystitis (IC) handelt es sich um eine andere Form der chronischen Harnwegsinfektion. Sie kommt zwar auch chronisch vor, wird aber nicht durch Bakterien ausgelöst. Ursache ist hier eine Schädigung der Blasenschleimhaut. Die Beschwerden ähneln der akuten Harnwegsinfektion. Hinzu kommen aber auch Schmerzen im Bereich der Blase, der Harnröhre, der Scheide, des Beckens oder des Dammes. Auch der Geschlechtsverkehr kann schmerzhaft sein. Bei fortgeschrittener Erkrankung werden die Symptome von den Betroffenen als sehr quälend empfunden und gehen mit einer massiven Einschränkung der Lebensqualität einher.
Behandlung der chronischen Harnwegsinfektion
Haben Sie den Verdacht auf eine Interstitielle Cystitis, sollten Sie so schnell wie möglich Ihren Arzt konsultieren. Es gibt zahlreiche Therapiemöglichkeiten für diese Art von chronischen Harnwegsinfektion. Zum einen gibt es Speziallösungen, die per Katheter in die Blase gefüllt werden und die geschädigte Schleimhautschicht wieder herstellen sollen. Eine zweite Möglichkeit ist das Blasenpulver, welches die Übersäuerung des Urins verhindert und damit die Blasenschleimhaut vor Reizung schützt. Botox-Injektionen und Entspannungsübungen für den Beckenboden sind weitere mögliche Alternativen.