Soll Johanniskraut als Stimmungsaufheller gegen Depressionen und depressive Verstimmungen wirken, wird das Kraut in Form von Kapseln oder als Tee oral eingenommen. Da Teezubereitungen aus Johanniskraut aufgrund der schwankenden Konzentration der Wirkstoffe heute jedoch nicht mehr für medizinische Zwecke empfohlen werden, erfolgt die Einnahme der gelb blühenden Pflanzen meist über Kapseln. Eine Wirkung tritt jedoch auch hierbei erst nach einiger Zeit ein. Zwei bis drei Wochen muss man laut „gesundheit.de“ abwarten, bis die Inhaltsstoffe des Krauts zu wirken beginnen. Zu einer nachhaltigen Wirkung kommt es manchmal erst nach drei oder sogar erst nach sechs Monaten. Dafür muss das Johanniskraut allerdings in der korrekten Dosis verabreicht werden.
Auf die Dosis kommt es an
Wie zuverlässig Johanniskraut tatsächlich gegen Depressionen wirkt und ob es herkömmliche Antidepressiva ersetzen kann, ist noch immer Gegenstand der Forschung. Eines scheint jedoch festzustehen: Präparate in Pulverform, wie sie rezeptfrei in Drogerien erhältlich sind, sind viel zu niedrig dosiert, um echte Wirksamkeit zu zeigen. Dieser Meinung ist zum Beispiel der bei „stern.de“ zitierte Experte Mario Wurglics vom Institut für pharmazeutische Chemie in Frankfurt. Laut Wurglics beginnt eine wirksame Tagesdosis bei etwa 900 mg – so hoch sind die Johanniskraut-Pulver und -kapseln aus dem Drogeriemarkt nicht dosiert. Bei „onmeda.de“ ist dagegen von einer Wirksamkeit ab einer Dosis von 600 bis 900 mg die Rede. Ob eine solche Dosis bei Depressionen aber tatsächlich als Ersatz für trizyklische Antidepressiva oder Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer fungieren kann, sollten Betroffene stets mit ihrem Arzt abklären.
Johanniskraut ist kein Wundermittel
Zu viel sollten sich Menschen, die unter Depressionen leiden, jedoch nicht von der gelben Pflanze versprechen. Gegen leichte bis mittelschwere Depressionen, leichte und saisonal abhängige Angstzustände zeigte das Kraut zwar in verschiedenen Studien Wirkung – bei schweren Depressionen ist eine Wirkung jedoch noch immer nicht belegt. Laut „onmeda.de“ gibt es auch Meinungen, nach denen Johanniskraut bei schweren Depressionen sogar das Suizidrisiko erhöhen kann. Zudem können Johanniskraut-Präparate in schwere Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten wie der Antibabypille, Blutgerinnungshemmern oder chemischen Antidepressiva treten. Auch in der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte das Mittel nicht eingenommen werden.