Endlich besser schlafen! Zehn Tipps für eine erholsame Nacht

| Lesezeit:

5 Minuten

Studien zufolge leidet jede zweite Frau unter Schlafstörungen. Damit Sie wieder besser schlafen, gibt es hier die wichtigsten Tipps gegen nächtliche Unruhe und für eine erholsame Nacht.

Top-Aussicht auf attraktive junge Frau gut schlafen im Bett umarmt weiches Kissen. Jugendliche ruhen, gutes Nachtschlafkonzept. Lady genießt frische Bettwäsche und Matratze im Schlafzimmer

Meist liegt es an beruflichem Stress, wenn der Schlaf einfach nicht kommen will. Auf Platz zwei und drei liegen familiäre und gesundheitliche Probleme. Frauen trifft es in punkto Schlaflosigkeit besonders hart: Jede Zweite hat regelmäßig mit Schlafproblemen zu kämpfen und würde gern besser schlafen. Auch jeder vierte Mann sagt: „Ich schlafe häufig schlecht.“

Die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse unter mehr als 1.000 Erwachsenen sind besorgniserregend. Das größte Problem: Immer mehr Menschen greifen zu Schlaftabletten, um besser schlafen zu können – und begeben sich damit in einen Teufelskreis. Setzten sie die Tabletten ab, wird die Schlafqualität prompt wieder schlechter. Eine Abhängigkeit kann die Folge sein.

Wenn’s also irgendwie anders geht, sollte man die Finger von entsprechenden Medikamenten lassen. fem hat für Sie die zehn besten Schlaftipps zusammengestellt:

1. Besser schlafen dank Schlafhygiene

Im Bett frühstücken und fernsehen klingt zwar gemütlich – einen Gefallen tun Sie sich damit aber langfristig nicht. Ihr Gehirn bringt das Schlafgemach so mit Wach-Tätigkeiten in Verbindung und stellt sich auch beim Schlafengehen auf Aktivität ein. Einzige Ausnahme: Sex im Bett ist erlaubt und fördert sogar einen besseren, tiefen Schlaf. Im Idealfall stehen im Schlafzimmer nicht mehr als Bett, Stuhl und Kleiderschrank –  ein Schreibtisch stört die Schlafhygiene ebenfalls: Wie soll man denn da vom Arbeitsstress abschalten?

2. Schlafzimmer ideal temperieren

Als geeignete Temperatur im Schlafzimmer gelten kühle 16 bis 18 Grad Celsius. Wem das einfach zu kalt ist, der sollte sich nicht scheuen, bei bis zu 20 Grad schlafen zu gehen – frieren bringt nämlich auch nichts. Und Temperaturen unter 16 Grad fördern sogar die Schimmelbildung, weil die Feuchtigkeit, die der Körper nachts ausscheidet, nicht trocknen kann. Wichtiger als kühle Luft ist ausreichend Sauerstoff: abends vorm Zubettgehen 15 Minuten stoßlüften, dann schläft sich’s besser. Außerdem sind zwischen 45 und 65 Prozent Luftfeuchtigkeit optimal.

3. Vor dem Schlafen geeignet entspannen

Der Arbeitstag bestand aus lauter hektischen Meetings, dann saßen Sie noch bis 20 Uhr am Schreibtisch und morgen müssen Sie schon um 7 Uhr raus, weil eine Geschäftsreise ansteht. Wer in so einer Situation versucht, um 22 Uhr ins Bett zu gehen, wird sich wahrscheinlich nur unruhig hin- und herwälzen. Grund: Körper und Gehirn hatten einfach noch keine Möglichkeit, runterzufahren. Tipp: Legen Sie vorm Schlafengehen eine Runde Entspannung ein. Techniken wie Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung haben sich dafür bewährt. Viele Kurse gibt’s sogar auf CD oder DVD. Einlegen, runterkommen, besser schlafen.

4. Flüssigkeiten managen, besser schlafen

Beim Thema Getränke gibt es allerhand zu beachten. Empfindliche Menschen sollten:
a) nach 16 Uhr keinen starken Kaffee, Schwarz- oder Grüntee und auch keine Cola mehr zu sich nehmen. Das enthaltene Koffein stimuliert den Organismus mitunter stundenlang!
b) drei Stunden vorm Schlafengehen keinen Alkohol mehr konsumieren. Bier oder Wein können zwar das Einschlafen beschleunigen, führen aber in der zweiten Nachthälfte häufig zu Wachzuständen.
c) abends Kräutertee trinken – besonders eignen sich schlaffördernde Kräuter wie Hopfen, Melisse und Baldrianwurzeln. Es gibt auch fertig gemischte „Schlaftees“ zu kaufen.
d) vorm Zubettgehen eine Tasse warme Milch mit Honig schlürfen. Das kann wahre Wunder bewirken: das Tryptophan aus der Milch verwandelt sich im Gehirn in Serotonin. Die Glukose im Honig, sorgt für den raschen Transport des Eiweißbausteins ins Gehirn. Folgen: Schläfrigkeit und Entspannung.

5. Richtig essen für erholsamen Schlaf

Die goldene Regel lautet: Niemals mit vollem Magen ins Bett gehen. Die letzte Mahlzeit sollte idealerweise spätestens drei Stunden vor dem Schlafen eingenommen werden. Andernfalls sind Magen und Darm so mit der Verdauung beschäftigt, dass an einen ruhigen, tiefen Schlaf nicht zu denken ist. Falls Sie abends erst sehr spät nach Hause kommen und dann noch hungrig sind, sollten Sie darauf achten, nur kleine Portionen und keine schwer verdaulichen Lebensmittel zu essen – hart für den Magen sind zum Beispiel Salate, frisches Obst und Vollkornbrot. Nächtliche Ausflüge zum Kühlschrank solllten übrigens ebenfalls tabu sein, wenn Sie besser schlafen möchten.

6. Schlaf-Wach-Rhythmus einhalten

Vielleicht werden Sie jetzt aufschreien, weil Ihnen die Vorstellung ein Gräuel ist, am Wochenende nicht ausschlafen zu können: Studien haben aber gezeigt, dass Menschen, die jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen, seltener an Schlafstörungen leiden. Grund: Der Körper gewöhnt sich an die Weckzeit, die innere Uhr ist darauf eingestellt und Sie werden abends zur richtigen Zeit müde und können so besser schlafen.

7. Ausreichend bewegen für besseren Schlaf

Den ganzen Tag nur am PC gesessen, abends noch ein bisschen ferngesehen und dann ab ins Bett? Keine gute Idee. Der Körper braucht Bewegung. Wie wär’s also mit einem kleinen Spaziergang am Abend? Regelmäßiger, moderater Sport hilft ebenfalls gegen nächtliche Unruhe. Ihr Sportprogramm sollten Sie allerdings nicht am späteren Abend durchziehen: Die Anstrengung stimuliert Ihr Sympathisches Nervensystem, erst einige Stunden später setzt die nötige Bettschwere ein.

8. Positiv ablenken, ruhig schlafen

Die meisten Schlafstörungen werden durch Stress, Grübeleien und negative Gedanken ausgelöst (siehe oben). Um diese abzuschütteln, bringt es etwas, sich angenehme, ruhige Bilder vors innere Auge zu führen. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, sie sitzen auf einer sonnigen Blumenwiese und lauschen dem Zirpen der Grillen – oder denken Sie an ein sanft schlummerndes Kleinkind, um besser schlafen zu können. Falls sich die negativen Gedanken so gar nicht aus dem Kopf vertreiben lassen, hilft monotones Schäfchenzählen. Autos, Fische und Bücher tun’s natürlich auch…

9. Der inneren Uhr zuliebe Licht meiden

Der grelle Schein von Neonröhren, Bildschirmen und Nachttischlampen macht wach und bringt abends die innere Uhr aus dem Takt. Also bloß nicht bis zum Einschlafen fernsehen, nachts im Netz surfen oder bei Aufwach-Attacken gleich das Licht anknipsen.

10. Bei Schlaflosigkeit ruhig bleiben

Jetzt haben Sie schon zweimal hintereinander schlecht geschlafen, sind zum Umfallen müde – aber die Nachtruhe will einfach nicht kommen. Wichtigste Regel: Machen Sie sich nicht verrückt. Der Körper holt sich schon seinen Schlaf zurück. Gedanken wie: „Oje, aber ich muss doch morgen topfit sein“ oder „Ich werde nie wieder schlafen können“ bringen überhaupt nichts und machen Sie nur noch nervöser. Viel besser: ein (unspannendes) Hörbuch hören oder aufstehen und einige Seiten lesen, bis Sie wieder müde sind. Meist übersteht man einen Tag nach einer unruhigen Nacht viel besser, als man glaubt. Sollten die Schlafstörungen allerdings über einen auffällig längeren Zeitraum anhalten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Besser schlafen durch Medikamente?

Manchmal kann es für einen besseren Schlaf aber auch sinnvoll sein, zusätzlich möglichst sanfte Naturmittel einzusetzen. Medikamente bei Schlafstörungen sind beispielsweise Baldrian, Johanniskraut oder Melisse. Der Arzt oder Apotheker kann hier weiterhelfen und beraten.


Über unsere Autorin: