Im Winter husten und niesen die Leute verstärkt, das Immunsystem ist geschwächt und ein Schnupfen erwischt uns prompt. Die Arbeit und die Anforderungen des Alltags lassen die meisten Menschen nicht ruhen und das Bett hüten, sondern die volle Leistung und Einsatzbereitschaft wird erwartet. Praktisch, wenn Schmerztabletten, Hustensaft, Nasenspray und Co. die Symptome abstellen und den Körper aufrecht halten. Doch hier verbirgt sich die Gefahr: Oftmals wird die Erkältung und die Grippe nur verschleppt, die Krankheitsherde bleiben im Körper.
Das Rezept aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)
„Einfache Infekte stellen keine Bagatellerscheinungen dar, sondern können schwere Krankheiten begünstigen oder sogar verursachen, wenn sie nicht auskuriert werden“, warnt Dr. Christian Schmincke, TCM-Experte und Leiter der Klinik am Steigerwald. Es entstehen durch die Entzündung der Atemorgane sogenannte Stoffwechselgifte, die normalerweise durch Niesen, Naseputzen oder Husten ausgeschieden werden. Diese Stoffwechselgifte gelangen dann durch das Blut in die Lymphe. Diese ‚trübe Hitze‘ kann aus der Lymphe nur sehr viel langsamer ausgeleitet werden. Es kommt zu einem Stau, aus dem immunologische Fehlentwicklungen resultieren können. Es kann sein, dass erst Monate oder sogar Jahre später gesundheitliche Folgen auftreten wie beispielsweise Gelenkbeschwerden, Autoimmunstörungen, Hautreaktionen und insgesamt Entgiftungsmaßnahmen des Körpers.
Was hilft also bei einer Erkältung? Das beste Mittel ist, der Nase freien Lauf zu lassen und auch husten und niesen ist hilfreich. Hemmende Arzneien sind somit keine gute Idee. „Wer die Signale des Körpers aber schon im Vorfeld ernst nimmt, sich schont, warm hält und wenig isst, kann den Infekt rechtzeitig abfangen und dem Übertritt der Erkrankung in das Folgestadium in vielen Fällen vorbeugen“, erklärt Dr. Schmincke.
Extra-Tipp bei verstopfter Nase
Die traditionelle chinesische Medizin empfiehlt bei verstopfter Nase den entsprechenden Akupressurpunkt zu stimulieren und so die Energie anzukurbeln. Dieser Punkt liegt zwei bis drei Millimeter neben dem Nasenflügel auf Höhe der Nasenöffnung. Abwechselnd rechts und links mit dem Finger stark auf den Punkt drücken und so oft wiederholen, bis die Nase kribbelt und frei wird. Ein gutes Zeichen: Tränen die Augen während der Akupressur, wird der richtige Punkt stimuliert.