Ein Gerstenkorn entsteht als Folge einer bakteriellen Entzündung. Es bildet sich ein Abszess am Augenlid, der tränende, gerötete sowie geschwollene Augen verursachen kann. Bei Druck löst die Ansammlung von Eiter Schmerzen aus. Laut den Experten sind meist Staphylokokken für die Entzündung bestimmter Drüsen am Rande des Augenlids verantwortlich. Eine Behandlung ist in der Regel nur dann erforderlich, wenn das Immunsystem des Patienten geschwächt ist, etwa weil gleichzeitig eine andere Erkrankung vorliegt, oder wenn es sich nicht von alleine öffnet. Ist die betroffene Person gesund, heilt ein Gerstenkorn meist von alleine ab.
Ursache des Gerstenkorns
Zu einer Infektion mit den Bakterien kann es kommen, wenn die Erreger etwa mit ungewaschenen Händen in die Augen gerieben werden. Ist eine Erkrankung bekannt, sollten Mitmenschen bei der Hygiene also sehr achtsam sein, um sich nicht anzustecken. Besonders gefährdet sind Menschen mit schwerer Akne oder Diabetes mellitus, weil eben bei ihnen das Immunsystem geschwächt ist.
Geschwollene Augen ohne ein nach außen sichtbares Gerstenkorn liefern einen Hinweis darauf, dass sich der Abszess an der Innenseite des Augenlids gebildet haben könnte. Ein vorsichtiges Umklappen des Augenlids durch einen Mediziner sorgt für Aufschluss. Obwohl der schmerzhafte Abszess bei gesunden Menschen nach einigen Tagen von alleine abheilt, ist ein Besuch beim Arzt zu empfehlen, um möglichen Komplikationen vorzubeugen. Er kann auch feststellen, ob es sich nicht vielleicht auch um ein sogenanntes Hagelkorn handelt – also um eine chronische Entzündung.
Behandlung des Gerstenkorns
Wenn sich das Gerstenkorn nicht von selbst öffnet, damit der Eiter abfließen kann, muss dies durch einen Mediziner vorgenommen werden. Ein Augenarzt setzt unter lokaler Betäubung einen kleinen Schnitt mit dem Skalpell. Geschwollene Augen gehören dann schnell der Vergangenheit an.
Abzusehen ist hingegen dringend davon, diesen Eingriff selbst durchzuführen. So kommt beispielsweise manch einer auf die Idee, das Gerstenkorn auszudrücken. Hierbei können sich die Erreger schnell verteilen und beispielsweise das gesunde Auge befallen. Wenn du den Abszess selbst behandeln willst, helfen hingegen trockene Wärme und antibiotisch wirkende Salben oder Tropfen, die dir dein Augenarzt verschreibt.
Wichtig: Kontaktlinsenträger sollten auf diese bei einem akuten Gerstenkorn besser verzichten. Da beim Einsetzen von Kontaktlinsen die Gefahr besteht, dass Bakterien ins Auge gelangen, solltest du die Linse zudem gründlich reinigen, bevor du sie nach dem Abheilen der Entzündung wieder einsetzt.
Das sagt die Redaktion:
Ein Gerstenkorn ist unangenehm, aber in der Regel harmlos und heilt von selbst wieder ab. Doch wer öfters eines bekommt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen, da bestimmte Krankheiten das Auftreten der Entzündung begünstigen können.