Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind längst keine Seltenheit mehr. Doch genauso, wie Laktoseintoleranz nicht mit einer Milchallergie gleichzusetzen ist, gibt es auch einen Unterschied zwischen Weizenallergie und Glutenunverträglichkeit.
Entscheidender Unterschied zwischen Weizenallergie und Glutenunverträglichkeit
Glutenunverträglichkeit ist wesentlich komplexer als eine Weizenallergie. Menschen, die kein Weizen vertragen, reagieren entweder nur auf umherfliegende Weizenpollen allergisch oder müssen ganz auf Produkte verzichten, die Weizen enthalten, sprich Brot, Kuchen, Nudeln und ähnliche Erzeugnisse aus Weizenmehl. In diesem Fall handelt es sich um eine Nahrungsmittelallergie. Gluten wiederum bedeutet weitaus mehr. Zöliakie-Betroffene müssen alle Lebensmittel meiden, die Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel oder Gerste enthalten. All diese Getreidearten enthalten Gluten. Mittlerweile gibt es glücklicherweise schon viele glutenfreie Produkte, die eine Ernährung ohne das Klebereiweiß erleichtern.
Symptome beider Krankheitsbilder
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Weizenallergie und Glutenunverträglichkeit sind die Symptome. Wer auf Weizen allergisch reagiert, hat vor allem im Juni mit Beschwerden an Bronchien, Haut oder Darm zu kämpfen. Bei einer entsprechenden Nahrungsmittelunverträglichkeit sind Magen-Darm-Beschwerden, Neurodermitis, Müdigkeit, erhöhter Blutdruck, Depressionen, ADHS, Herzstörungen und Aggressivität besonders häufig.
Die Symptome von Zöliakie können sich mit denen einer Weizenallergie durchaus überschneiden. Magen-Darm-Probleme bis hin zur chronischen Darmentzündung, Depressionen und Müdigkeit etwa sind auch bei einer Glutenintoleranz keine Seltenheit. Es können dazu Knochenschmerzen, Appetitlosigkeit, Eisen- und Vitaminmangel, Erkrankungen der Niere und Ödeme auftreten.
Wie werden Weizenallergie und Zöliakie diagnostiziert?
Beide Unverträglichkeiten sind in ihren Krankheitsbildern nicht ausreichend spezifisch. Reizdarm oder Fibromyalgie können daher ebenfalls als Ursache der Beschwerden in Betracht gezogen werden. Die gute Nachricht: Sowohl Gluten- als auch Weizenintoleranz lassen sich heute eindeutig diagnostizieren. Ersteres durch eine Dünndarmbiopsie sowie eine Blutuntersuchung, bei der bestimmte Antikörper Aufschluss über eine etwaige Erkrankung geben können, eine Weizenallergie mittels Allergietest. Dein Hausarzt beantwortet dir dazu gerne deine Fragen.
Ernährung bei Zöliakie
Falls du an einer Glutenunverträglichkeit leidest, ist die einzige Behandlungsmöglichkeit, ein Leben lang auf Gluten zu verzichten. Folgende Getreidesorte solltest du aus deiner Ernährung streichen:
- Weizen
- Dinkel
- Roggen
- Hafer
- Gerste
- Grünkern
Aber selbst bei einigen Obst- und Gemüsesorten, Milch-, Fleisch- und Fischprodukten ist Vorsicht geboten. Bei Konserven mit Aroma- und Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern, Säuerungsmitteln und Lightprodukten solltest du genau hinschauen. Denn darin können Glutenzusätze enthalten sein. Insbesondere auf panierte Lebensmittel solltest du verzichten.
Bei Süßigkeiten solltest du einen genauen Blick auf die Zutatenliste riskieren. In Schokolade, Bonbons, Lakritz, Gummibärchen, etc. kann Gluten enthalten sein. Selbst bei einigen alkoholischen und alkoholfreien Getränken wird Klebereiweiß gelegentlich verwendet. Aufpassen solltest du bei:
- aromatisiertem Mineralwasser, Kaffee und Tee
- vitaminisiertem Tee, isotonen Getränken, Sirup für Getränke
- Milchmischgetränken, kakaohaltigen Getränken
- Fruchtsaftgetränken, Limonaden, Brausen, Obst- und Gemüsesäfte mit Ballaststoffzusätzen (sind deklarationspflichtig)
- glutenfreiem Kaffeesatz aus Zichorie, Süßlupine, Soja
- Bier, Malzbier, Reisbier, Brottrunk
- Liköre, Glühwein, Punsch (falls nicht als glutenfrei deklariert)
- importiertem Mais– und Reisbier