Hühner im Stall, Kräuter im Garten und selbstgemachtes Frucht-Sirup im Glas: Die Lust auf unverfälschte und zugleich bodenständige Landküche lässt sich mit dem allgemeinen Traum vom Leben auf dem Land erklären, dem viele Stadtkinder gern nachhängen. Doch auch wenn der Heuhaufen vor der Tür und der Einkauf im Dorfladen meist Gedankenspiele bleiben, die Landküche lässt sich problemlos auch in städtische Töpfe importieren. Wie, das erklären Tanja Dusy und Christa Schmedes in ihrem Kochbuch „Unsere Landküche“.
Landküche: Zutaten aus Hof und Garten
Die erste Frage, die sich aufdrängt: Was macht Landküche eigentlich aus? Die Autorinnen des Kochbuchs wissen es: „Landküche ist eigentlich nichts Besonderes und schon gar nichts Exotisches“, sagen die Beiden. Sie sei schon immer eine praktikable Alltagsküche gewesen, und zwar im besten Sinne. „Eine Küche, die all das nutzt, was Hof und Garten im Laufe der Jahreszeiten bieten.“ Regional und saisonal sind die Zutaten, einfach und dennoch raffiniert die Rezepte. Von verstaubten Geschmacksvorstellungen keine Spur: Die Rezepte sind leicht, modern interpretiert und ein wenig von Speisekarten europäischer Nachbarn beeinflusst.
Familienrezepte und Traditionsgerichte im Kochbuch
Dusy und Schmedes sind selbst auf dem Land großgeworden. Für „Unsere Landküche“ haben sie viele Familienrezepte und Traditionsgerichte aus unterschiedlichen Regionen zusammengetragen und Klassiker der Landküche
modern interpretiert. Das Ergebnis: 150, wunderschön illustrierte Rezepte von der grünen Sauce bis zum selbstgemachten Quark. Dabei folgen die Autorinnen dem Lauf der Jahreszeiten und so steht etwa der Frühling im Zeichen der Kräuter. Sie finden Eingang in Gerichte wie Brunnenkressesalat mit Wildkräutern und Blüten. Aber auch Rezepte für Fliedersirup und Zuckerblüten sowie Ostertipps für natürliches Eierfärben machen Lust aufs Frühjahr. Im Sommer steht die leichte, frische Küche im Mittelpunkt: Appetit auf eine kalte Gurkensuppe oder ein Himbeerparfait mit Holunderblütenaroma?
Der Herbst bringt Früchte, der Winter Gebäck
In der dritten Jahreszeit kommen Gartenfrüchte zum Einsatz: Äpfel, Birnen, Quitten, aber auch Pilze und Wildfrüchte werden verarbeitet – zum Beispiel in gedecktem Apfel-Blechkuchen, Hirschkeule mit Hagebuttensauce oder Zwiebelkuchen mit Speck. Kohl, Schwarzwurzeln und Steckrüben feiern ihren großen Auftritt im Winter: Kartoffel-Steckrüben-Topf aus dem Ofen und Apfel-Brot-Pudding mit Zimt und Rosinen kommen auf den Tisch. Und im Advent wird natürlich gebacken: Stutenmänner und Lebkuchen zum Beispiel – für den Weihnachtsteller und den Christbaum.
Frühlingshaftes Land-Rezept aus dem Kochbuch: Spargelsalat mit Kräutern
Appetit auf die Landküche bekommen? Dann empfehlen wir dieses Frühlingsrezept aus dem neuen Kochbuch: Spargelsalat mit Eiern und Kräuterdressing
Zutaten für den Spargelsalat
für vier Personen
750 g weißer Spargel
Salz
1 TL Zucker
0,5 TL flüssiger Honig
2 EL Himbeeressig
2 EL Walnussöl
2 EL Sonnenblumenöl
50 g junge Spinatblätter
1 Handvoll gemischte Kräuter (z.B. Sauerampfer, Brennnesseln, Pimpinelle)
Pfeffer
4 hart gekochte Eier
Zubereitung des Spargelsalat-Rezepts
1) Den Spargel schälen und die holzigen Enden abschneiden, die Stangen nach Belieben ein- oder zweimal durchschneiden. Wasser mit je 1 TL Salz und Zucker zum Kochen bringen. Spargel hineingeben und noch mal kurz aufkochen lassen. Dann bei schwacher Hitze in 10-12 Minuten gar ziehen lassen. Danach abtropfen lassen und in eine Schüssel geben. Das Spargelwasser aufbewahren.
2) Für das Dressing 3 EL Spargelwasser mit Honig und Essig verrühren, beide Ölsorten kräftig unterschlagen. Die Spinatblätter und Kräuter waschen und trocken schütteln, grobe Spinat-Stiele entfernen, Kräuter-Blätter abzupfen und fein hacken. Die Kräuter unter das Dressing rühren, mit Salz und Pfeffer würzen.
3) Die Eier pellen und längs halbieren. Die Spinatblätter mit Spargel und Eiern auf Tellern anrichten und das Kräuterdressing darübergeben.