Bei einer Laktoseintoleranz handelt es sich um die Unfähigkeit des Organismus, Milchzucker ausreichend zu verdauen. Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Übelkeit sind die Folge, wenn Betroffene dennoch Milchprodukte zu sich nehmen. Laktoseintoleranz wird im Körper durch einen Mangel des Enzyms Laktase verursacht, das dazu dient, den auch als Laktose bekannten Milchzucker im Dünndarm abzubauen. Eine Unverträglichkeit von Milchzucker kann auch im Laufe des Erwachsenenalters auftreten, denn die Produktion von Laktase im Darm nimmt bei allen Menschen im Laufe des Lebens ab – bei von Laktoseintoleranz Betroffenen jedoch besonders rapide. Wenn Sie mit Verdauungsbeschwerden und Verdacht auf eine Milchzuckerunverträglichkeit einen Arzt aufsuchen, kann Sie dieser auf verschiedene Arten testen.
Laktoseintoleranz nachweisen
Neben dem bekannten Atemtest, dem Standardnachweis für Laktoseintoleranz, kann die Unverträglichkeit auch mit einem Blutzuckertest diagnostiziert werden. Bei „Netdoktor.at“ wird das Verfahren folgendermaßen beschrieben: Zunächst wird der Blutzucker durch Blutabnahme bestimmt, dann trinkt der Patient eine vorgegebene Menge gelöster Laktose. In bestimmten Zeitabständen nach der Laktoseeinnahme wird der Blutzucker dann erneut gemessen. Funktioniert der Laktoseabbau im Körper, steigt der Blutzuckerspiegel an, da die Laktose im Dünndarm in Galaktose und Glukose gespalten wird. Bleibt der Blutzuckerspiegel jedoch konstant, kann eine Laktoseintoleranz vorliegen.
Gentest und Dünndarmbiopsie
Mittels einer Blutprobe oder einem Abstrich von der Wangenschleimhaut kann eine primäre Laktoseintoleranz, also eine natürliche Form der Milchzuckerunverträglichkeit, durch einen eigens entwickelten nachgewiesen werden, heißt es bei den Experten von „Netdoktor“. Eine sekundäre Intoleranz, die bei einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut – etwa durch Morbus Crohn oder Zöliakie – entsteht, kann mit einem Gentest allerdings nicht nachgewiesen werden.
Durch eine Dünndarmbiopsie ist eine eventuelle Laktoseintoleranz zuverlässig nachweisbar, die Untersuchung gestaltet sich jedoch sehr aufwändig. Im Zuge einer Spiegelung von Magen und Zwölffingerdarm wird eine Gewebeprobe aus der Darmwand entnommen. Diese kann nun auf das Vorhandensein und die Aktivität von Laktaseenzymen geprüft werden. Im Gegensatz zu den anderen hier beschriebenen Verfahren wird eine Dünndarmbiopsie jedoch meist nur zu wissenschaftlichen Zwecken durchgeführt.