Massagen gehören bei Rückenschmerzen zu den beliebten Behandlungsmethoden. Doch das Kneten hilft nur in bestimmten Fällen. Manchmal ist die Verletzungsgefahr größer als der Nutzen.
Bei kurzfristigen Rückenschmerzen wie Muskelverspannungen haben Massagen ohne Frage eine schmerzlindernde Wirkung. Wenn das Kreuzleiden nach einer Woche jedoch immer noch anhält, sollten Sie die Behandlung überdenken. Die Ursache könnte von schwerwiegenderen Problemen her rühren, die eine professionelle Therapie durch einen Experten erfordern.
In diesen Fällen hilft eine Massage
Klassischer Einsatzbereich von Massagen sind neben den erwähnten Muskelverspannungen auch Gelenkschmerzen und Sportverletzungen. Für Rückenschmerzen ist laut den Experten von „NetDoktor“ eine Wirksamkeit bei unspezifischen, chronischen Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich belegt. Bevor Sie sich für die Massage in diesem Fall auf eigene Faust zu einer Dauertherapie entscheiden, sollten Sie die Ursachen jedoch von einem Arzt abklären lassen, damit die Therapie nicht mehr Schaden anrichtet, als dass sie Schmerzlinderung verschafft.
Bedenkenlos können Sie Massagen gegen Rückenschmerzen bei akuten muskulären Verspannungen etwa nach dem Sport anwenden. In diesem Fall hilft das Streichen, Kneten und Trommeln von geübten Händen. Die Behandlung verschafft zumindest über einen gewissen Zeitraum Linderung. Sollten die Schmerzen nach einer Woche nicht nachlassen, empfiehlt es sich jedoch, einen Arzt aufzusuchen.
Ursachen von Rückenschmerzen entscheidend
In manchen Fällen können Massagen bei Rückenschmerzen aber auch kontraproduktiv sein und die Schmerzen verschlimmern. Dies wäre etwa denkbar, wenn ein Bandscheibenvorfall die Ursache für das Kreuzleiden ist. Vor allem wenn die Rückenschmerzen sich nicht auf einen bestimmten Bereich lokalisieren lassen und ausstrahlen, ist Vorsicht angesagt. Die Schmerzen sollten Sie dann als wichtiges Warnsignal des Körpers deuten.
Bei chronischen Rückenschmerzen ist eine Massage als alleinige Behandlungsmethode zudem in der Regel wenig erfolgsversprechend, weil die passive Therapie, bei der sie nur daliegen und sich durchkneten lassen, nichts an den Ursachen ändert. Effektiver kann etwa eine Kombination mit einer Bewegungstherapie sein, bei der Sie schwache Muskelpartien stärken und damit Ihre Körperhaltung verbessern. Im Idealfall werden die Ursachen für die Beschwerden in einer interdisziplinär ausgerichteten Diagnose festgestellt. Denn auch die Psyche kann zu den Auslösern von Rückenschmerzen gehören oder diese chronisch werden lassen.