Wie funktioniert die stabile Seitenlage? Was sagt man dem Notruf? Und wie stoppt man eine Blutung? Hand aufs Herz, die wenigsten von uns machen regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs. Doch im Ernstfall zählt jede Sekunde. Hier sind ein paar Maßnahmen, die du kennen solltest, um im Notfall richtig zu handeln.
Nichts ist falsch außer nichts tun
Viele haben Berührungsängste, wenn sie eine bewusstlose Person finden oder Zeuge eines Unfalls werden. Was, wenn ich etwas falsch mache? Diese Sorge kennen viele. Doch es gibt nur eine Sache, die du wirklich falsch machen kannst: nichts tun. Jeder kann helfen und sogar ein Leben retten, auch ohne frisch aus dem Erste-Hilfe-Kurs zu kommen.
Die Vorstellung, eine Herz-Druck-Massage bei einer möglicherweise sterbenden Person zu machen, kann beängstigend sein. Doch Erste Hilfe ist nicht nur bei Herzstillstand wichtig. Ist eine Person nicht ansprechbar, prüfe zuerst die Atmung und ob die Atemwege frei sind. Atmet die Person normal, bring sie in die stabile Seitenlage. Bleib bei ihr und deck sie zu, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Trost und Zuspruch
Verletzte sind nicht immer bewusstlos. Gerade dann ist es wichtig, mit ihnen zu sprechen, sie zu trösten und zu beruhigen. Hilf ihnen, je nach Verletzung, in eine bequemere Position. Wichtig ist, dass du selbst Ruhe bewahrst.
Wenn du unsicher bist, kannst du eine App zur Hilfe nehmen. Sowohl das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als auch die Malteser bieten Erste-Hilfe-Apps an, die dich durch Notsituationen führen und anhand von Grafiken und Videos zeigen, was zu tun ist.
Unfallstelle absichern und Notruf wählen
Bei jedem Unfall steht deine eigene Sicherheit an erster Stelle. Die erste Maßnahme ist das Absichern der Unfallstelle. Dazu zählt im Straßenverkehr das Aufstellen eines Warndreiecks und das Anziehen einer Warnweste.
Erst dann folgt der Notruf unter der 112. Schilder der Notrufzentrale die Situation anhand der W-Fragen: Wo ist der Unfall? Was ist passiert? Wie viele Verletzte? Welche Art der Verletzung? Warte auf eventuelle Rückfragen der Notrufzentrale.
Was tun bei starken Blutungen?
Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Stürze, Verbrennungen oder Schnittwunden können leicht passieren. Blutet eine Wunde stark, alarmiere den Rettungsdienst. Bis zu dessen Eintreffen kann die Blutung durch Druck verringert werden. Drücke Tücher auf die Wunde oder lege einen Druckverband an. Dafür eine sterile Wundauflage auf die Blutung legen und darauf ein weiteres Polster, z.B. ein ungeöffnetes Verbandspäckchen. Dann einen weiteren Verband fest um das betroffene Körperteil binden.
Anders als in Filmen darf ein in der Wunde steckender Fremdkörper, wie ein Messer, auf keinen Fall herausgezogen werden. Der Gegenstand wirkt wie ein Stöpsel und verhindert eine starke Blutung.
Das DRK empfiehlt, spätestens alle zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, um die Praxis und Theorie lebensrettender Maßnahmen aufzufrischen. Eine gesetzliche Verpflichtung dazu gibt es nicht. In vielen Betrieben kann man sich auch zum Ersthelfer ausbilden lassen.
