Die Ursachen für Ohrenschmerzen sind unglaublich vielfältig. Sie reichen von einer Mittelohrentzündung über Verletzungen durch Über- oder Unterdruck und Knalltraumata bis hin zu Fremdkörpern im Gehörgang. Hinzu kommen Erkrankungen im Nasen-Rachen-Raum, Zahnerkrankungen, Muskelverspannungen im Gesicht oder auch Nervenverletzungen. Die Spannbreite an verschiedenen Auslösern verdeutlicht, dass es in jedem Fall empfehlenswert ist, einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufzusuchen, wenn Sie unter Ohrenschmerzen leiden. Denn nur, wenn die Ursache diagnostiziert ist, lässt sich die richtige Behandlung einleiten.
Mit Kindern immer zum Arzt
Die Experten von der „Apotheken Umschau“ empfehlen insbesondere dann einen Arztbesuch, wenn Kinder oder Jugendliche unter Ohrenschmerzen leiden. Nur so lässt sich die Ursache erkennen und Komplikationen sowie Folgeschäden vorbeugen. Denn Hausmittel wie wärmende oder kühlende Kompressen auf dem Ohr helfen nicht, wenn etwa Zahnprobleme der Auslöser sind. Außerdem kann die Selbsttherapie unter Umständen kontraproduktiv wirken. Richtig beraten kann Sie nur ein Mediziner. Außerdem kann der Arzt Sie oder Ihr Kind an den entsprechenden Facharzt überweisen, etwa einen Zahnarzt oder Neurologen.
Anamnese bei Ohrenschmerzen
Bei der Diagnose kann eine ausführliche Anamnese weiterhelfen. Durch die Patientenbefragung versucht der Arzt anhand der Entstehungsgeschichte und einer Analyse der Symptome dem Ursprung der Ohrenschmerzen auf die Spur zu kommen. Natürlich erfolgt auch eine genaue Untersuchung des Gehörgangs und des Rachenraums. Rötungen und Schwellungen geben hierbei Aufschluss, aber auch mögliche Ohrenschmerzen durch Druckbelastung. Meist ergibt sich aus diesen Untersuchungen bereits ein recht konkreter Verdacht. Müssen etwa die Erreger einer Entzündung bestimmt werden, erfolgt häufig noch ein Labortest, bei dem ein Abstrich untersucht wird.
Häufige Ursache für Entzündungen im Ohrbereich ist außerdem eine schlechte Belüftung des Gehörgangs. Sich dort bildende Feuchtigkeit kann eine Ausbreitung der Infektion begünstigen. Feuchte Wickel zur Selbstbehandlung wären in diesem Fall eine schlechte Entscheidung. Stattdessen kann ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt den Gehörgang schonend und sanft umgehend von einem Ohrenschmalzpfropfen befreien und bei Bedarf wirksame Medikamente wie Antibiotika verschreiben, um die Heilung zu unterstützen.