Was passiert bei Stress im Körper

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Erfahre, wie Stress im Körper ausgelöst wird, welche Folgen er haben kann und welche Methoden zur Stressbewältigung am besten funktionieren.

Überforderung am Arbeitsplatz, Streit in der Beziehung oder finanzielle Sorgen. Stress und seine vielfältigen Ursachen kennen wir alle. Stress gibt es schon, seit es den Menschen gibt. Nähert sich ein Raubtier oder drohten andere Gefahren, schaltet der Körper automatisch in Alarmbereitschaft. Das nennt man auch Fight-or-Flight-Modus. Auch wenn die Auslöser sich heute von denen unserer Vorfahren unterscheiden, die Reaktionsweise ist die gleiche geblieben. Die Muskeln spannen sich an, das Herz klopft wild und der Blutdruck steigt. Die Atmung beschleunigt sich, wir schwitzen stärker. Um Energie zu sparen, wird die Arbeit der Verdauungs- und Geschlechtsorgane gedrosselt. Der Körper ist bereit anzugreifen oder zu fliehen.



Der Prozess im Gehirn

Der innere Schauplatz hierfür ist die Amygdala. Dieses Areal im Gehirn ist für unsere Emotionen zuständig. Bei Stress sendet die Amygdala ein Signal an den Hypothalamus. Der ist eine Art Schaltzentrale in unserem Gehirn und steuert die Körperfunktionen. Der Hypothalamus aktiviert dann das sogenannte sympathische Nervensystem. Das schüttet über die Nebenniere Adrenalin aus. Unser Herz schlägt schneller und der ganze Körper macht sich reaktionsbereit. Kurz darauf schüttet die Nebenniere Cortisol aus. Dieses Hormon hält uns weiterhin wachsam, schützt uns aber vor zu viel Adrenalin.

Auswirkungen von dauerhaftem Stress

Fällt die Bedrohung oder der Stressauslöser weg, sinkt der Cortisol-Spiegel wieder. Nun dämpft das parasympathische Nervensystem die Körperreaktionen. Passiert dieses Wechselspiel wegen chronischem Stress andauernd, kann das dauerhafte Folgen für unsere Gesundheit haben. So steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Auch Stoffwechselstörungen, Allergien und Entzündungskrankheiten sind möglich. Zudem ist das Immunsystem anfälliger.

Stressmessung und Bewältigung

Wie hoch unser Stresslevel ist, lässt sich mit unterschiedlichen Methoden feststellen. Ein etwas ungenauer Weg ist, die Herzfrequenz-Variabilität mit einer Fitnessuhr zu messen. Sie zeigt die zeitliche Änderung von Herzschlag zu Herzschlag. Denn die Spanne ist nicht immer gleich. Ist dieser Wert niedrig, kann das ein Anzeichen für Stress sein. Ein medizinisches Langzeitekag gibt mehr Aufschluss. Daneben lässt sich mit einer Laboruntersuchung von Blut, Urin oder Speichel der Cortisol-Spiegel feststellen. Eine weitere Möglichkeit ist die Hautwiderstandsmessung. Sie liefert über den abgesonderten Schweiß und den dadurch gesunkenen Hautwiderstand Informationen. Doch Stress ist nicht gleich Stress. Man unterscheidet zwischen positiven und negativen Stress. Positiver Stress, wie etwa vor dem ersten Kuss, macht uns euphorisch. Zu viel negativer Stress hingegen kann uns krank machen. Um dauerhafte Gesundheitsprobleme zu vermeiden, sollten wir dem bewusst etwas entgegensetzen. Und was hilft nun, um Stress abzubauen? Am besten sich gezielt zu entspannen. Ein Spaziergang mit dem Hund oder eine Sportart, die Spaß macht. Auch Yoga, Meditation und Achtsamkeitsübungen funktionieren für viele. Daneben hilft auch gemeinsame Zeit mit der Familie und dem Freundeskreis.

Stress und das Immunsystem

Stress kann zu einer erhöhten Ausschüttung von entzündungsfördernden Proteinen führen, die das Immunsystem beeinträchtigen und Entzündungskrankheiten begünstigen können.

Die Bedeutung von Entspannung

Entspannungstechniken, wie Meditation und Yoga, können die Aktivität des parasympathischen Nervensystems erhöhen, das für die Erholung und Regeneration des Körpers verantwortlich ist.

Unterschiedliche Stressoren

Es gibt unterschiedliche Arten von Stressoren – physische, wie z.B. Verletzungen oder Krankheiten, und psychische, wie z.B. finanzielle Probleme oder Beziehungsprobleme.


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