TV-Konsum bei Kindern: Risiko für Übergewicht steigt

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Eine Studie zeigt, dass zu viel Fernsehen in der Kindheit das Risiko für gesundheitliche Probleme im Erwachsenenalter erhöhen kann.

Kleines Kind sitzt vor Fernseher

Eine Studie der University of Otago, die kürzlich im Journal Pediatrics veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass Kinder, die mehr Fernsehen schauen, als Erwachsene eher an metabolischem Syndrom leiden. Das metabolische Syndrom umfasst eine Reihe von Bedingungen wie Bluthochdruck, hoher Blutzucker, Übergewicht und abnormale Cholesterinwerte, die das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und Schlaganfall erhöhen.



Die Studienergebnisse im Detail

Die Studie basiert auf Daten von 879 Teilnehmern der Dunedin-Studie. Die Forscher fanden heraus, dass diejenigen, die zwischen dem 5. und 15. Lebensjahr mehr ferngesehen hatten, mit 45 Jahren anfälliger für Bluthochdruck, hohen Blutzucker, Übergewicht und abnormale Cholesterinwerte waren.Im Durchschnitt verbrachten die Kinder pro Wochentag etwas mehr als zwei Stunden vor den TV-Sendern.

Professor Bob Hancox, der die Studie leitete, sagt: „Diejenigen, die am meisten ferngesehen haben, hatten ein höheres Risiko für metabolisches Syndrom im Erwachsenenalter. Mehr Fernsehzeit in der Kindheit war auch mit einem höheren Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit und geringerer körperlicher Fitness verbunden.“

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Die Studie enthüllte auch, dass Jungen tendenziell mehr TV-Konsum hatten als Mädchen. Dies spiegelte sich auch in der Prävalenz des metabolischen Syndroms wider, das bei Männern mit 34 Prozent häufiger auftrat als bei Frauen mit 20 Prozent. Interessanterweise war der beobachtete Zusammenhang zwischen dem TV-Konsum in der Kindheit und dem Auftreten des metabolischen Syndroms im Erwachsenenalter bei beiden Geschlechtern vorhanden und schien bei Frauen sogar intensiver zu sein.

Die Bedeutung der Studienergebnisse

Die Ergebnisse sind besonders relevant, da die Bildschirmzeiten in den letzten Jahren durch neue Technologien gestiegen sind. „Kinder haben heute viel mehr Zugang zu bildschirmbasierten Unterhaltungsangeboten und verbringen viel mehr Zeit im Sitzen. Es ist wahrscheinlich, dass dies noch schädlichere Auswirkungen auf die Gesundheit von Erwachsenen hat„, sagt Professor Hancox. Die Studie unterstützt die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation, dass Kinder und junge Teenager ihre Freizeit am Bildschirm begrenzen sollten.

Fernsehen und körperliche Aktivität

Es ist bekannt, dass Fernsehen eine sitzende Aktivität ist, die wenig Energie verbraucht. Kinder, die viel fernsehen, haben oft weniger Zeit für körperliche Aktivität, was zu einem inaktiven Lebensstil führen kann. Dies kann wiederum das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen, die mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen verbunden sind.

Fernsehen und Ernährung

Fernsehen kann auch die Ernährungsgewohnheiten beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die beim Fernsehen essen, oft mehr kalorienreiche und weniger nährstoffreiche Lebensmittel zu sich nehmen. Diese Gewohnheiten können bis ins Erwachsenenalter fortbestehen und das Risiko für gesundheitliche Probleme wie Übergewicht und Herzkrankheiten erhöhen.

Fernsehen und Schlaf

Fernsehen kann auch den Schlaf beeinträchtigen, was wiederum die Gesundheit beeinflussen kann. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die vor dem Schlafengehen fernsehen, oft später ins Bett gehen und weniger Schlaf bekommen. Ein Mangel an Schlaf kann das Risiko für eine Reihe von Gesundheitsproblemen erhöhen, darunter Übergewicht, Diabetes und Herzkrankheiten.

Einfluss von Werbung

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in Betracht gezogen werden sollte, ist die Art der Inhalte, denen Kinder und Jugendliche ausgesetzt sind. Viele TV-Sender und Streaming-Dienste beinhalten Werbung, die oft ungesunde Lebensmittel und Getränke bewirbt, was den Nahrungsmittelkonsum der Kinder beeinflussen kann. Darüber hinaus können bestimmte Shows und Serien falsche Vorstellungen von Körperbildern, Beziehungen und anderen sozialen Normen fördern, die die psychologische Entwicklung von Kindern beeinflussen können.

Strategien zur Eindämmung des TV-Konsums

Eltern und Erzieher können aktive Schritte unternehmen, um den TV-Konsum von Kindern zu regulieren:

  1. Feste Bildschirmzeiten: Es ist hilfreich, feste Zeiten für den TV-Konsum festzulegen, z. B. eine halbe Stunde pro Tag oder 30 Minuten nach den Hausaufgaben.
  2. Alternative Aktivitäten: Fördern Sie andere Aktivitäten wie Lesen, Sport oder kreative Hobbys, um die Zeit vor dem Bildschirm zu reduzieren.
  3. Gemeinsamer TV-Konsum: Wenn möglich, schauen Sie zusammen mit Ihren Kindern fern. Dies bietet die Möglichkeit, Inhalte zu diskutieren und eine kritische Perspektive zu vermitteln.
  4. Bildung über Medien: Es ist auch wichtig, Kinder und Jugendliche über die Medien aufzuklären und ihnen beizubringen, Inhalte kritisch zu hinterfragen.

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