Kaffee ist für viele von uns unverzichtbar, um gut in den Tag zu starten. Doch wann ist der beste Zeitpunkt für die erste Tasse? Es gibt die weit verbreitete Meinung, dass man die ersten 90 bis 120 Minuten nach dem Aufstehen ohne Kaffee auskommen sollte. Aber was steckt wirklich dahinter?
Wie wirkt Koffein im Körper?
Um das zu verstehen, schauen wir uns an, was Koffein im Körper bewirkt. Nach dem Konsum dauert es etwa 30 Minuten bis zwei Stunden, bis die maximale Konzentration im Blut erreicht ist. Von dort aus gelangt das Koffein in alle Gewebe und Organe. Besonders wichtig sind die Adenosin-Rezeptoren, an die das Koffein andockt. Diese befinden sich unter anderem in den Muskeln und im Gehirn.
Im Gehirn blockiert Koffein die Adenosin-Rezeptoren, die normalerweise dafür sorgen, dass wir müde werden. Das Ergebnis: Wir fühlen uns wach, obwohl wir es eigentlich nicht sind. Diese Wirkung variiert jedoch stark von Mensch zu Mensch. Manche bleiben den ganzen Tag wach nach einer Tasse, andere brauchen schnell Nachschub.
Je früher der Kaffee, desto schlechter wirkt er?
Es gibt nicht viele Studien zum idealen Zeitpunkt für die erste Tasse Kaffee. Der Schlafforscher Michael Grandner erklärt, dass die Adenosin-Level im Gehirn kurz nach dem Aufwachen am niedrigsten sind. Das bedeutet, dass das Koffein weniger Rezeptoren hat, an die es andocken kann, was zu einem geringeren Energie-Boost führt.
Grandner selbst trinkt seine erste Tasse Kaffee 30 bis 60 Minuten nach dem Aufwachen. Er betont jedoch, dass es sich hierbei um eine persönliche Präferenz handelt und es nicht schadet, direkt nach dem Aufwachen Kaffee zu trinken.
Es ist auch völlig in Ordnung, eine weitere Tasse Kaffee zu trinken, wenn das Energielevel zur Mittagszeit sinkt. Grandner empfiehlt jedoch, mindestens sechs Stunden vor dem Zubettgehen kein Koffein mehr zu konsumieren. Menschen mit Schlafproblemen sollten diesen Zeitraum sogar auf acht bis zwölf Stunden ausweiten.