Wie lässt sich einer Erkältung vorbeugen oder diese verkürzen, wenn sie denn schon da ist? Die Meinungen hierzu gehen weit auseinander: Während die einen sagen, man könne einfach nur abwarten, bis der grippale Infekt nach einer Woche abgeklungen ist, greifen andere zu Vitamin-Präparaten oder anderen Maßnahmen. Zink gehört in diesem Zusammenhang bisher zu den eher unbekannteren Mitteln. Dabei steckt in dem Spurenelement möglicherweise Potenzial, die Erkältung zu verhindern oder zu behandeln, berichtet die „Ärztezeitung“. Dies habe eine Untersuchung ergeben, die Dr. G. Michael Allan von der Universität Alberta im kanadischen Edmonton und Professor Bruce Arroll von der Universität Auckland in Neuseeland durchgeführt haben.
Hygiene, Mundschutz und Zink gegen Erkältung
Die Wissenschaftler überprüften verschiedene Studien und Daten daraufhin, welche Mittel zur Prävention von Erkältungen eingesetzt werden und wie effektiv die vorbeugenden Maßnahmen waren. Dabei stellte sich heraus, dass gründliche Hygiene wie Händewaschen sowie der Einsatz von Schutzhandschuhen oder Mundschutz am wirksamsten waren. Daneben könnte Zink eventuell eine vorbeugende Wirkung besitzen.
Die gängigsten Mittel gegen Erkältung wie Vitamin C und D sowie Echinacea seien dagegen definitiv ungeeignet. Bei anderen Vorbeugekandidaten war die Datenlage nicht eindeutig, darunter etwa Ginseng, Knoblauch, verschiedene homöopathische Mittel sowie Gurgeln gegen Erkältung.
Zink mit Potenzial bei Erwachsenen
Hinweise darauf, dass der Mineralstoff Zink zur Prävention von Erkältungen geeignet sein kann, lieferten Studien, bei denen Kinder entsprechende Präparate einnahmen. Hierbei handelte es sich um Zinksulfat-Tabletten mit einer Dosierung von 10 oder 15 Milligramm. Die Forscher gehen davon aus, dass diese bei Erwachsenen eine ähnliche Wirkung erzielen könnten, um einem grippalen Infekt vorzubeugen.
Doch nicht nur bei der Prävention, sondern auch bei der Behandlung einer akuten Erkältung stufen Wissenschaftler einen therapeutischen Effekt durch oral eingenommene Zink-Präparate als wahrscheinlich ein – in diesem Fall allerdings nur bei Erwachsenen und nicht bei Kindern. Allerdings könnte Übelkeit als unangenehme Nebenwirkung auftreten. Von einer intranasalen Anwendung, also durch die Nase, raten die Experten wegen gefährlicher Nebenwirkungen hingegen ab. Grundsätzlich sollten Sie einen Arzt oder Apotheker zurate ziehen, anstatt mit einer Selbstmedikation zu beginnen.