Die richtige Balance: Wann Sport zur Gefahr wird

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Sport und Bewegung sind essenziell für unsere Gesundheit, aber zu viel des Guten kann schaden. Erfahre, wie du die richtige Balance findest und worauf du achten solltest.

Sport und Bewegung sind für viele ein unverzichtbarer Teil des Alltags. Doch wann wird aus gesundem Training eine Gefahr für den Körper? Dr. Thomas Schneider, Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin, gibt wertvolle Einblicke.



Wie viel Sport ist gesund?

Die WHO empfiehlt Erwachsenen bis zum Rentenalter zweieinhalb Stunden moderaten Sport pro Woche. Das kann Radfahren oder auch eine andere Ausdauersportart sein. Wichtig ist, dass man auf den eigenen Körper hört und altersgerecht trainiert. Besonders Anfänger sollten es langsam angehen lassen und die Intensität schrittweise steigern.

Ist tägliches Training zu viel?

Ob tägliches Training zu viel ist, hängt von der Sportart und der individuellen Kondition ab. Für Anfänger ist tägliches Joggen beispielsweise oft zu belastend. Zwei- bis dreimal pro Woche für 20 bis 30 Minuten ist ein guter Start. Studien zeigen, dass regelmäßiges moderates Training den Kreislauf stärkt und vor Herzerkrankungen schützt.

Anzeichen für Übertraining

Ein häufiges Zeichen für Übertraining ist Muskelkater. Dieser entsteht durch winzige Verletzungen in den Muskelfasern. Auch das sogenannte „Joggerschienbein“, eine schmerzhafte Reizung der Sehnen und Muskelansätze, kann auftreten. Wichtig ist, frühzeitig zu reagieren, um chronische Beschwerden zu vermeiden.

Langfristige Auswirkungen auf Knochen und Muskeln

Übermäßiges Training kann zu Stressfrakturen und Sehnenreizungen führen. Besonders bei einseitigen Sportarten wie Joggen ist maßvolles Training entscheidend. Abwechslung im Training, wie Radfahren und Schwimmen, kann helfen, den Körper gleichmäßig zu belasten.

Sportsucht erkennen

Sport sollte in erster Linie Spaß machen. Wenn das Training zwanghaft wird und andere Lebensbereiche darunter leiden, kann eine Sportsucht vorliegen. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, um mögliche psychische Störungen abzuklären.

Training bei Muskelkater

Bei Muskelkater sollte man eine Pause einlegen und Belastungen vermeiden. Kälte oder Wärme können die Schmerzen lindern, aber die Regeneration nicht beschleunigen. Frühestens nach zwei schmerzfreien Tagen sollte man wieder mit dem Training beginnen.

Dr. Thomas Schneider ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Sportmedizin. Er leitet das Bewegungs- und Ganganalysezentrum der Gelenk-Klinik Gundelfingen und ist als Buchautor und TV-Experte bekannt.


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