25. SSW: Ein neues Körpergefühl und ein aktiver Fötus

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Glückwunsch: Du bist nun in der 25. SSW. Das heißt: über sechs Monate trägst du deine Babykugel nun schon mit dir herum! Allmählich macht dich der Babybauch bestimmt etwas unbeweglich – eine gemütliche Schlafposition zu finden fällt dir womöglich bereits schwer. Welche Veränderungen in der 25. Schwangerschaftswoche außerdem auf dich und dein Baby zukommen, erfährst…

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In der 25. SSW (25+0 bis 25+6) ist alles vielleicht noch etwas ungewohnt, doch schon bald wirst du ein Gefühl für deinen neuen Körperumfang entwickeln. Die Übelkeit ist zwar passé, dafür kommen neue Herausforderungen auf dich zu. So viel ist aber klar: Inzwischen liegt dein Baby im Innern sicher, warm und gut gepolstert im angesammelten Fruchtwasser und macht riesige Fortschritte.

Für alle, die im Wochenzählfieber sind und vergessen haben, welcher Monat und welches Trimester gerade ist, eine kleine Erinnerung: Bist du in der 25. SSW, ist der 7. Monat angebrochen und das Ende des zweiten Trimesters erreicht.



Die Entwicklung des Babys in der 25. SSW

In der 25. Schwangerschaftswoche wiegen Ungeborene in der Regel zwischen 650 und 800 Gramm und messen circa 30 bis 35 Zentimeter. Größe und Gewicht von Zwillingen können abweichen – der Platz in Mamas Bauch ist schließlich begrenzt. Der Fötus hat nun ein vollständig entwickeltes Gesicht mit weit auseinanderstehenden Augen, durchsichtige Haut und dünne Ärmchen und Beinchen, die etwas verschrumpelt aussehen können, heißt es etwa bei Katharina Mahrenholtz und Dawn Parisi in ihrem Buch „Schwangerschaft und Geburt“.

In der 25. SSW entwickeln sich laut Mahrenholtz und Parisi alle Sinne des Babys rasant: So kann der Fötus mit geschlossenen Augen durch die Bauchdecke jetzt Hell von Dunkel unterscheiden. Die fertig entwickelten Ohren hören die inneren Geräusche der Mutter wie zum Beispiel das Rauschen der Organe. Das Ungeborene betätigt sich nun auch sportlich, streckt Arme und Beine aus. Das ist besonders wichtig, da so die Verbindungen zwischen Muskeln, Nerven und Gehirn geschaffen werden. Kurz gesagt: Das Baby trainiert schon jetzt seinen Gleichgewichtssinn. Was sich sonst noch tut? Hier ein kleiner Überblick:

  • Die Nerven in den Lippen bilden sich aus, was für die spätere Nahrungsaufnahme von Bedeutung ist.
  • Der Schluckreflex wird verbessert.
  • Die Großhirnrinde bildet mehrere Schichten (Grundlage für Motorik und Sensorik).
  • Die Lungenreifung schreitet voran.

Purzelbäume und Schluckauf sind in der 25. SSW an der Tagesordnung

Wenn Du in der 25. SSW Kindsbewegungen spürst, können diese sogar recht heftig sein. Dein Baby ist so weit ausgewachsen, hat also Beine und Arme und nutzt diese, um seine ersten Erfahrungen damit zu machen. Auch Purzelbäume werden gern von den Ungeborenen ausprobiert, denn was soll man auch sonst den lieben langen Tag allein im Mutterleib tun?! Somit brauchst du dir keine Sorgen machen, wenn es in deinem Bauch ganz schön aktiv zugeht.

Falls du in der 25. SSW Kindsbewegungen spürst, die sich wie Schluckauf anfühlen, kann es sein, dass dein Baby Fruchtwasser geschluckt hat. Dann hat es wirklich Schluckauf und zuckt alle paar Sekunden zusammen. Das ist aber kein Grund zur Sorge: Das schadet dem Kind nicht. Jens Keßler von der Uniklinik Heidelberg verrät gegenüber eltern.de sogar: „Vor der Geburt hickst der Mensch am meisten[.]“ Warum das so ist – da gehen die Meinungen jedoch auseinander.

Ab der 25. SSW: Das Frühchen ist überlebensfähig

Ab der 25. Schwangerschaftswoche bestehen außerdem gute Chancen, dass ein Frühchen überlebensfähig ist. Eine Frühgeburt bedeutet, dass der Säugling vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche lebend zur Welt kommt. Anzeichen einer Frühgeburt können vorzeitige Wehen, das Abgehen von Fruchtwasser oder Blutungen sein. Droht eine Frühgeburt in der 25. SSW, versuchen Ärzte in der Regel die Schwangerschaft möglichst lange zu erhalten. Oftmals verabreichen sie Magnesium, um die Wehen zu unterdrücken.

Falls der Muttermund bereits geöffnet und der Gebärmutterhals verkürzt ist, kann er außerdem bis zur 28. Schwangerschaftswoche mit einer sogenannten Cerclage mechanisch verschlossen werden. Dabei handelt es sich um eine Fadenschlinge, die um den Muttermund gelegt und erst bei der Geburt wieder geöffnet wird.

Wachsender Bauch: Die Mutter in der 25. SSW

Und wie geht es der werdenden Mutter? Die Schwangerschaft wird in der 25. SSW oft langsam beschwerlich: Der kontinuierlich wachsende Bauch kann den Rücken belasten und das Gewicht drückt auf die Blase. Der Bauch wächst nun schneller, da das Baby an Gewicht zulegt. Zusätzlich bilden sich mehr Fruchtwasser und Fettpölsterchen, die dir als Energiereserve während der Stillzeit dienen sollen.

Je nach Veranlagung können sich in der 25. Schwangerschaftswoche erste Schwangerschaftsstreifen an Brüsten, Bauch oder Oberschenkel zeigen, diese sind aber rein optischer Natur und verblassen nach der Geburt in der Regel. Außerdem treten an Händen und Füßen möglicherweise Blutgefäße hin und wieder deutlich hervor. Auch Schwellungen im Handwurzelkanal können entstehen – dabei handelt es sich um das sogenannte Karpaltunnelsyndrom, bei dem Nerven, die durch diesen Kanal verlaufen, gequetscht werden. Dies führt zu Schmerzen im Handgelenk und in den Fingern. Mit einer Bandage kann ein Arzt hier aber Abhilfe schaffen.

Ebenfalls unangenehm: Sodbrennen, das als Folge der wachsenden Gebärmutter auftreten kann. Denn diese schiebt Organe beim Größerwerden weiter nach oben, was mitunter zu dem unangenehmen Aufstoßen führt.

Beschwerden in der 25. SSW

Auch die Beine beginnen nun mitunter, die zusätzliche Körperfülle zu spüren. Das Gewicht der Mutter vermehrt sich nicht nur aufgrund des Baby-Wachstums, sondern auch aufgrund der Fetteinlagerungen, die der Körper in Vorbereitung auf die Stillzeit bereits ansetzt. Die Folge sind Beschwerden wie schwere Beine, denen du durch Kühlung oder gelegentliches Hochlegen der Füße entgegenwirken kannst. Es empfiehlt sich außerdem, auf der linken Seite zu schlafen, um die Organe zu entlasten, und gegebenenfalls ein spezielles Seitenschläferkissen unterzulegen – ein Segen für sämtliche Schwangerschaftsbeschwerden.

Wenn deine Beschwerden in SSW 25 in besonders starkem Ausmaß auftreten oder dir ungewöhnlich vorkommen, suche auf jeden Fall deinen Hausarzt oder Gynäkologen auf. Das gilt vor allem für starke Unterleibsschmerzen und einen harten Bauch, der auf frühzeitige Wehen hindeuten kann. Meist ist alles ganz harmlos, aber wie heißt es so schön: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! 

Dreiviertel aller Schwangeren beklagen sich Experten zufolge zudem über Wassereinlagerungen in Füßen, Fußgelenken, Händen oder Fingern. In der Regel vergehen all diese Beschwerden bereits ein paar Wochen nach der Geburt. Suche im Zweifelsfall unbedingt deinen Arzt auf.

Schwangerschaftsdiabetes: Lass dich testen!

Zwischen der 24. und 28. SSW solltest du dich zudem auf Schwangerschaftsdiabetes testen lassen – in der Regel weist dich dein Gynäkologe darauf hin. Laut „onmeda.de“ bekommen etwa 4 Prozent der Schwangeren diese Form der Zuckerkrankheit, die unbedingt behandelt werden sollte, da sonst Komplikationen bei Mutter und Kind auftreten können. Häufig verläuft die Krankheit symptomlos, was einen Test umso wichtiger macht. In den meisten Fällen verschwindet die Krankheit nach der Schwangerschaft wieder.

Sollte der Arzt Schwangerschaftsdiabetes bei dir diagnostizieren, hilft bereits eine genaue Überwachung des Blutzuckerspiegels und eine angepasste Ernährung. In einigen Fällen sind blutzuckersenkende Medikamente notwendig. Lass dich hier ausführlich von deinem Frauenarzt beraten. Mehr zu Schwangerschaftsdiabetes findest du hier.

Schwangerschaftsgymnastik und Beckenbodentraining

Wenn du nicht zu der Gruppe der Risikopatienten gehörst, kannst du ab der 16. SSW mit Gymnastik und Beckenbodentraining beginnen. Wichtig: Führe die Übungen im Stehen oder Sitzen durch, denn in Rücken- oder Bauchlage würdest du deine Babykugel zu sehr belasten. Ideal sind leichte und unkomplizierte Yogaeinheiten. Mit dem Beckenbodentraining kannst du zum Beispiel die schwangerschaftstypische Blasenschwäche mit Anspannungs- und Entspannungsübungen für den Beckenboden in den Griff kriegen. Ein positiver Nebeneffekt: Auch dein Sexleben kannst du mit diesem Training beflügeln.

Was dich in der 26. Schwangerschaftswoche erwartet? Alle Informationen rund um die Entwicklung deines Babys, die man im Ultraschall gut beobachten kann, und Mamis Befinden gegen Ende des zweiten Trimesters findest du hier.


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