Depressionen sind nicht nur weit verbreitet, sondern oft auch missverstanden. Viele Menschen wissen nicht, wie sie mit Betroffenen sprechen sollen. Einige gut gemeinte Ratschläge können mehr schaden als nützen. Hier sind einige Aussagen, die Du vermeiden solltest.
„Vielleicht solltest du einfach mal spazieren gehen.“
Ein Spaziergang klingt harmlos, doch für jemanden mit Depression kann schon das Verlassen des Hauses eine riesige Hürde sein. Solche Ratschläge können Schuldgefühle und Frustration auslösen, wenn der Betroffene nicht in der Lage ist, ihnen zu folgen.
„Jeder hat mal einen schlechten Tag.“
Diese Aussage verharmlost die Ernsthaftigkeit der Erkrankung. Depressionen sind nicht mit alltäglichen Stimmungsschwankungen zu vergleichen. Wenn sich jemand länger als zwei Wochen niedergeschlagen fühlt, steckt oft mehr dahinter.
„Mach doch etwas, das dir Spaß macht.“
Ein zentraler Aspekt der Depression ist der Verlust der Freude an Aktivitäten. Der Rat, etwas Spaßiges zu tun, kann das Gefühl der Isolation verstärken, da Betroffene oft nicht in der Lage sind, Freude zu empfinden.
„Du hast doch alles, was du brauchst.“
Depressionen sind keine Frage von Besitz oder Lebensumständen. Auch Menschen mit einem scheinbar perfekten Leben können betroffen sein. Solche Aussagen verstärken den inneren Konflikt und das Gefühl, keinen Grund zur Depression zu haben.
„Andere Menschen haben es nicht so gut wie du.“
Vergleiche mit dem Leid anderer relativieren die eigene Empfindung nicht. Depressionen sind komplex und individuell. Solche Aussagen können Schuldgefühle hervorrufen und das Gefühl, dass das eigene Leiden nicht berechtigt ist.
Wie kannst Du wirklich helfen?
Es gibt keine allgemeingültige Anleitung, aber Du kannst Unterstützung anbieten und gleichzeitig die Grenzen des Betroffenen respektieren. Zwinge niemanden, Hilfe anzunehmen, aber zeige, dass Du da bist. Bei suizidalen Gedanken sollte der Rettungsdienst kontaktiert werden.
