Viele Eltern sind unermüdlich, wenn es darum geht, ihrem Baby zum Bäuerchen zu verhelfen. Da wird fleißig auf und ab gegangen und dabei sachte geklopft was das Zeug hält, auch wenn dem Nachwuchs im Arm zwischenzeitlich die Augen zufallen.
Stellt sich die Frage: Ist das wirklich nötig? Muss ein Baby nach jeder Mahlzeit aufstoßen? Auch wenn viele Eltern daran glauben, kann Entwarnung gegeben werden: Eine Bäuerchen-Pflicht gibt es nicht.
Luft im Baby-Bauch: Das muss nicht sein
Außer Frage steht, dass ein Bäuerchen dem Baby helfen kann: Dringt die beim Trinken geschluckte Luft dank eines Bäuerchens wieder aus, können Unwohlsein und Spucken des Kindes vermieden werden. „Aber wenn Ihr Kind Ihnen nach dem ersten Versuch nicht den Gefallen tut, zu rülpsen, dürfen Sie es durchaus ohne Bäuerchen hinlegen“, erklärt Dr. Martin Beck in seinem Buch „Schreien stärkt die Lungen und 99 andere Elternirrtümer“. Das sei völlig ungefährlich: Nicht nach jedem Trinken habe ein Baby überschüssige Luft im Bauch, die es dringend loswerden müsse. Hier spielen auch die Umstände während der Mahlzeit eine Rolle. Verläuft die Mahlzeit – aus welchen Gründen auch immer – hektisch, schluckt das Kind mehr Luft. Nuckelt es hingegen etwa während des Einschlafens ganz gemütlich, gelangt in der Regel weniger Luft mit der Milch in den Magen. Zudem gibt Beck zu bedenken, dass Luft im Bauch nicht bei jedem Kind zu Unwohlsein oder Problemen führt.
100 Mythen und Missverständnisse
Weitere Elternirrtümer stellt Dr. Martin Beck in seinem Buch „Schreien stärkt die Lungen und 99 andere Elternirrtümer“ vor. Auf 176 Seiten klärt der Vater und praktizierende Kinderarzt die 100 populärsten Mythen und Missverständnisse rund um die Themen Pflege, Entwicklung und Krankheiten von Kindern vom Baby- bis zum Grundschulalter auf und gibt Tipps und Anregungen für den Alltag. Das Buch ist bei GU erschienen und für 14,99 Euro zum Beispiel bei Amazon erhältlich.