Im monatlichen Zyklus einer Frau gibt es fünf bis sechs Tage, an denen die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden besonders hoch ist. Dazu zählen die vier Tage vor dem Eisprung, der Tag des Eisprungs selbst und die zwölf bis 24 Stunden danach. Wenn du also gern schwanger werden oder genau das vermeiden möchtest, solltest du berechnen, wann deine fruchtbaren Tage sind.
Regelmäßiger Zyklus als Grundlage
Zur Bestimmung der fruchtbaren Tage musst du als erstes ermitteln, wie lang dein Zyklus ist. Dieser beginnt und endet mit dem ersten Tag der Periode, im Durchschnitt dauert er 28 Tage. Bei jungen Mädchen, nach einer Schwangerschaft oder dem Absetzen eines hormonellen Verhütungsmittels ist der Zyklus oft unregelmäßig. Zusätzlich kann es durch Stress und psychische Belastungen zu Abweichungen kommen. Ein regelmäßiger Zyklus ist jedoch die Grundlage für viele der Messmethoden. Daher solltest du dich auf die Ergebnisse nicht verlassen, wenn du unter keinen Umständen schwanger werden möchtest.
Fruchtbare Tage mithilfe eines Kalenders berechnen und erkennen
Viele Webseiten oder Verhütungs-Apps bieten einen Zyklusrechner an, der anhand der Zykluslänge und des ersten Tages der letzten Menstruation den wahrscheinlichen Eisprung und somit auch die fruchtbaren Tage errechnet. Das Ergebnis ist allerdings nur ein grober und rein statistischer Richtwert und sollte nicht zur Empfängnisverhütung verwendet werden. Frauen mit Kinderwunsch können damit aber natürlich ihr Glück versuchen.
Den Ausfluss beobachten
Kurz vor dem Eisprung verändert sich zudem die Konsistenz des Sekrets in der Vagina der Frau, der sogenannte Zervixschleim. Er wird glasig, wässrig und spinnbar, da er besonders viele Eiweiße, Salz und Glucose enthält, um die Spermien möglichst lange am Leben zu erhalten. Anhand dieser Symptome zeigen sich die fruchtbaren Tage, aber sich auf die Beobachtung zu verlassen, ist nicht sonderlich sicher. Auch diese Methode ist eher für Frauen mit Kinderwunsch hilfreich, die ihre fruchtbaren Tage optimal nutzen wollen.
Die Körpertemperatur messen
Eine andere Methode stützt sich auf die Körpertemperatur: Ein bis zwei Tage nach dem Eisprung steigt die morgendliche Aufwachtemperatur um 0,2-0,6 Grad an. Wer regelmäßig vor dem Aufstehen misst, kann so Rückschlüsse auf den Zeitpunkt des Eisprungs ziehen und mit der Zeit seinen persönlichen Zyklus besser vorhersagen und berechnen. Zum Schwangerwerden eignet sich das Temperaturmessen daher erst nach einigen Monaten, da die fruchtbaren Tage beim Anstieg der Körpertemperatur bereits vorbei sind. Frauen, die keine Kinder möchten, sollten ebenfalls gewarnt sein: Die Aufwachtemperatur kann auch durch Alkohol, Schlafmangel und Infekte beeinflusst werden.
Die symptothermale Methode
Die Natürliche Familienplanung, eine hormonfreie Verhütung, kombiniert all diese Bestimmungsmethoden miteinander. In einen Kalender werden sämtliche Symptome notiert. Wann war der Beginn des Zyklus? Wann ist die Temperatur angestiegen? Wann veränderte sich der Ausfluss? Um noch präzisere Ergebnisse zu bekommen, wird zudem oftmals auch noch der Muttermund ertastet, der sich um den Eisprung herum leicht öffnet. Wer all diese Auffälligkeiten gewissenhaft und über einen längeren Zeitraum hinweg dokumentiert, kann mit dieser Methode sogar auch verhüten. Die sogenannte symptothermale Methode hat einen Pearl-Index von 0,4 bis 2,3. Im Vergleich: Der Pearl-Index der Antibabypille beträgt 0,1 bis 0,9. Und je niedriger der ist, desto sicherer ist der Empfängnisschutz.
Zyklus und Fruchtbarkeit: Hilfsmittel aus dem Handel
Der Ovulationstest oder Eisprungtest misst den LH-Hormonspiegel im Urin. Dieser steigt 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung deutlich an. Der Test wird mit speziellen Urinstäbchen durchgeführt und ist besonders für Frauen, die schnell schwanger werden möchten, hilfreich.
Eine weitere Möglichkeit, die fruchtbaren Tage zu bestimmen, ist der Zykluscomputer. Dabei unterscheidet man zwischen Temperaturcomputern und Hormonmessgeräten. Der Temperaturcomputer misst am Morgen die Aufwachtemperatur im Mund und sammelt Vergleichsdaten. Der Nachteil dabei ist, dass das Ergebnis erst nach einigen Monaten zuverlässig ist. Beim Hormonmessgerät werden circa sechs Mal pro Monat Teststreifen in den Urinstrahl gehalten und so anhand der Hormonkonzentration die fruchtbaren Tage bestimmt.