Wenn werdende Mütter während der Schwangerschaft an einer Grippe erkranken, bedeutet dies zwar nicht automatisch eine Gefahr für das Wohl von Mutter und Kind. Dennoch sollten Frauen, bei denen Verdacht auf Influenza besteht, einen Arzt aufsuchen. Er kann geeignete Medikamente verschreiben, um die Symptome zu lindern und abschätzen, ob der Verlauf der Erkrankung gefährlich werden könnte.
Grippe während der Schwangerschaft: Risiken
Das Immunsystem von schwangeren Frauen muss gleich zwei Organismen vor Krankheitserregern und anderen Gefahren schützen. Entsprechend kann es werdende Mütter weniger effektiv vor Influenza-Viren bewahren als sonst. Auch der Genesungsprozess nimmt aus diesem Grund mehr Zeit in Anspruch.
Zwar kann das Grippevirus nicht auf das ungeborene Kind übertragen werden, doch haben verschiedene Studien ergeben, dass eine Grippe während der Schwangerschaft eher einen schwereren Verlauf nehmen kann als üblich. So treten etwa häufiger Komplikationen wie Lungenentzündungen auf, die einer stationären Behandlung bedürfen. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) besteht außerdem ein erhöhtes Risiko von Fehl- oder Frühgeburten.
Gefährliche Folgen für das Baby
Eine Grippe während der Schwangerschaft kann für das ungeborene Kind weitere Folgen haben. So haben Studien ergeben, dass eine Virusinfektion der Mutter der Entwicklung des Kindes schaden kann. Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass das Baby später autistisch sein wird oder unter einer bipolaren Störung leidet. Je länger die Grippe während der Schwangerschaft andauert, desto größer sind die genannten Risiken.
Grippeimpfung für Schwangere
Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) rät werdenden Müttern deshalb, sich spätestens ab dem vierten Schwangerschaftsmonat gegen die Grippe impfen zu lassen. Schwangere, deren Gesundheit besonders gefährdet ist, sollten sich bereits im ersten Drittel der Schwangerschaft immunisieren lassen. Die Grippeimpfung ist gut verträglich, zum Einsatz kommen inaktive Impfstoffe, die keine Erkrankung auslösen können. Sollte es trotz Grippeimpfung zu einer Influenza kommen, verläuft diese in der Regel weniger gefährlich als ohne Impfschutz.