Eltern-Irrtümer: Krank durch Zahnen?

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Fieber und Durchfall: Jetzt kommen die Zähne! Oder doch nicht? Löst das Zahnen eines Säuglings wirklich derartige Krankheitsbilder aus?

Ein Baby beginnt zu Zahnen.

Zahnen ist für die meisten Säuglinge alles andere als ein Vergnügen. Nicht selten schmerzhaft bahnen sich die Zähne ihren Weg durch das Zahnfleisch bis ans Tageslicht. Viele Kinder bekommen in dieser Zeit, die sich etwa vom dritten bis zum zwölften Lebensmonat hinzieht, Fieber und Durchfall. Dieser Umstand führt zu der weit verbreiteten Annahme, dass Fieber und Durchfall Begleiterscheinungen des Zahnens seien. „So gehen manche erst nach Tagen zum Kinderarzt, wo sich dann herausstellt, dass die Ursache ganz woanders liegt, etwa bei einem fieberhaften Magen-Darm-Infekt„, bemängelt Kinderarzt Dr. Martin Beck.

Zahnen schwächt den kleinen Körper

Tatsächlich ist es so, dass Zahnen weder Fieber noch Durchfall auslöst. Beck: „Es ist allerdings ein Stressfaktor für das Baby und beansprucht den kleinen Körper ganz schön, der sich ohnehin täglich mit vielen Krankheitserregern auseinandersetzen muss.“ Babys sind in dieser Zeit also besonders anfällig für Viren, weil die Wirkung der Erreger durch den geschwächten Körper verstärkt werden kann. Fieber und Durchfall stellen sich ein. Hinter den Symptomen kann demnach eine ernstzunehmende Krankheit stecken, die vom Arzt behandelt werden muss. Das Zahnen jedenfalls ist nicht die Ursache.

100 Mythen und Missverständnisse

Weitere Irrtümer von Eltern stellt Dr. Martin Beck in seinem Buch „Schreien stärkt die Lungen und 99 andere Elternirrtümer“ vor. Auf 176 Seiten klärt der Vater und praktizierende Kinderarzt die 100 populärsten Mythen und Missverständnisse rund um die Themen Pflege, Entwicklung und Krankheiten von Kindern vom Baby- bis zum Grundschulalter auf und gibt Tipps und Anregungen für den Alltag. Das Buch ist bei GU erschienen und für 14,99 Euro zum Beispiel bei Amazon erhältlich.


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