Die meisten werdenden Mütter achten auf eine besonders gesunde Lebensweise und ernähren sich sehr ausgewogen. Doch wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungen in der Schwangerschaft?
Schwangere wollen nur das Beste für ihr ungeborenes Kind. Viele Frauen greifen deshalb zu vielfältigen Nahrungsmittelergänzungen – und das häufig ohne zu wissen, welche Mittel für Schwangere sinnvoll sind. Laut aktuellen Studien der TU München nehmen 28 Prozent aller Erwachsenen verschiedene Nahrungsergänzungen zu sich, bei schwangeren Frauen sind es nahezu 97 Prozent. Die Lage bei Nahrungsergänzungen in der Schwangerschaft ist schwierig: Die Daten bei häufig verwendeten Nahrungsergänzungsmitteln sind schwammig, denn viele Studien sind unklar oder widersprüchlich. Außerdem sollten Schwangeren wichtige Supplemente nicht vorenthalten werden. Hier erfährst du, welche Nahrungsergänzungen in der Schwangerschaft wirklich sinnvoll sind und auf welche du eher verzichten solltest.
Nahrungsergänzungen in der Schwangerschaft
Einig sind sich Experten darüber, dass Nahrungsergänzungen mit Folsäure in den ersten Monaten der Schwangerschaft unverzichtbar sind. Folsäure sorgt dafür, dass sich das zentrale Nervensystem des Kindes gut entwickelt und es nicht zu einem Neuralrohrdefekt kommen kann. Problematisch ist hierbei jedoch, dass Folsäure schon in den ersten drei bis vier Wochen der Schwangerschaft dringend benötigt wird. In diesem Zeitraum wissen viele Frauen jedoch noch nicht, dass sie überhaupt schwanger sind. Experten empfehlen Schwangeren außerdem die Einnahme von Jod, denn ihr Bedarf ist um etwa 20 Prozent erhöht. Weitere pauschale Empfehlungen zu Nahrungsergänzungen gibt es von Experten nicht.
Überflüssige Nahrungsergänzungen
In den meisten Fällen sind Eisenpräparate für Schwangere unnötig. Es leiden nur zehn bis 20 Prozent an Eisenmangel, jedoch nehmen über 65 Prozent aller Schwangeren Eisenpräparate zu sich. Über die Auswirkung großer Mengen an Eisen in der Schwangerschaft ist momentan wenig bekannt. Lass daher deinen Eisengehalt ermitteln, bevor du zu Nahrungsergänzungen greifst.
Auch Magnesium ist im Normalfall überflüssig, denn kaum jemand in Deutschland leidet an Magnesiummangel. Andere Vitamine sind üblicherweise in der Schwangerschaft ebenfalls überflüssig, im schlimmsten Falle sogar schädlich. Besonders gefährlich ist beispielsweise Vitamin A in hohen Dosen, denn so kann es zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind kommen. Frag im Zweifelsfall deinen Arzt und lass dich beraten.