Wenn du im Drogeriemarkt rosafarbene Einwegrasierer für Frauen einkaufst, solltest du eigentlich davon ausgehen, dass das vergleichbare blaue Produkt für Männer dasselbe kostet, oder? Doch das ist in einigen Fällen offenbar nicht der Fall. Eine Ungerechtigkeit, die einer Studie zufolge aber nicht nur in Drogerien herrscht. Egal, ob Kinderspielzeug, Kosmetikartikel oder Friseurbesuch: Frauen zahlen mitunter die sogenannte Pink Tax obendrauf.
Pink Tax: was steckt dahinter?
Bei der rosa Steuer handelt es sich nicht wirklich um eine Steuer. Der Begriff bezeichnet vielmehr einen Zusatzpreis, den Frauen für Artikel oder Dienstleistungen zahlen, die sich speziell an ihr Geschlecht richten. Dass es diese geschlechtsspezifischen Preisunterschiede, die auch unter der Bezeichnung Gender Pricing bekannt sind, tatsächlich gibt, bestätigt auch die Studie „Preisdifferenzierung nach Geschlecht in Deutschland“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Vorsicht vor der Pink Tax
Laut der Studie bekommen Frauen den Preisunterschied unter anderem beim Kauf von Rasierern zu spüren. Demnach mussten Frauen in einem Fall 4,49 Euro für Rasierklingen aus dem Discounter zahlen. Das vergleichbare Produkt für Männer gab es hingegen schon für 3,89 Euro. Insgesamt wiesen von 1.682 untersuchten Produkten aber nur 62 einen Preisunterschied für Männer und Frauen auf, sodass die Studie zu dem Ergebnis kommt, dass ein Großteil der Produkte in Deutschland für beide Geschlechter preisgleich angeboten wird.
Deutlicher als bei Hygieneartikeln waren die Preisunterschiede laut der Studie aber bei Dienstleistungen wie Friseurbesuch und Textilreinigung. Bei 59 Prozent der untersuchten Angebote seien Preisunterschiede festgestellt worden. So zahlten Frauen mit Kurzhaarfrisuren im Schnitt 12,50 Euro mehr beim Friseur. Und auch die Reinigung der Damenbluse kostete durchschnittlich 1,80 mehr als die Reinigung des Herrenhemds.