Sodbrennen in der Schwangerschaft: Hilfe, wenn’s brennt

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Sodbrennen gehört zu den wenig angenehmen Begleiterscheinungen vieler Schwangerschaften. Wir erklären, wo es herkommt und wie es ohne Medikamente wieder verschwindet.

Übelkeit kann ein Schwangerschaftsanzeichen sein.

Eine Schwangerschaft bringt zahlreiche faszinierende Momente für die werdende Mutter mit sich – Sodbrennen gehört definitiv nicht dazu! Trotzdem leiden viele Schwangere unter dem unangenehmen Brennen in der oberen Magengegend.

Grund sind häufig die Schwangerschaftshormone. Sie sorgen dafür, dass sich alle Muskeln im Körper  entspannen, inklusive des Ventils zwischen Magen und Speiseröhre. Für gewöhnlich trennt es beide Bereiche sicher voneinander ab und hält Speisebrei und Magensaft dort, wo sie hingehören: im Magen. Erschlafft das Ventil jedoch, kann Magensäure in die Speiseröhre gelangen. Hier reizt sie empfindliche Schleimhäute, das schmerzhafte Brennen – oft verbunden mit saurem Aufstoßen – entsteht. Zudem kann in der fortgeschrittenen Schwangerschaft Sodbrennen durch den Druck des Babys gegen den Magen verursacht werden.

Sodbrennen in der Schwangerschaft vorbeugen

Wie also das unangenehme Brennen umgehen? „Reizen Sie Ihren Magen nicht“, sagen Frauenarzt Dr. Thomas Villinger und Journalistin Birgit Gebauer-Sesterhenn in ihrem Ratgeber „Schwangerschaft und Geburt“. Sie raten, mehrere, kleine Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen und das Abendessen um ein bis zwei Stunden vorzuverlegen. Zudem sollten Schwangere scharfe, schwer verdauliche Speisen, wie Frittiertes meiden. Auch kohlensäurehaltiges Mineralwasser, zu viel Kaffee und süß-fettiges Essen, zum Beispiel Cremetorten, seien nicht wirklich förderlich. Schließlich empfehlen die beiden Experten Lebensmittel wie Steak, Brathuhn, Kochschinken oder Spiegeleier mit Vorsicht zu genießen, da sie einen hohen Säureüberschuss haben. Jenseits der Ernährung können auch weite Kleidung, die den Bauch nicht einengt, sowie ein erhöhtes Kopfende im Bett vor dem Brennen schützen, verraten Villinger und Gebauer-Sesterhenn.

Das hilft gegen das Brennen durch Magensäure

Wenn es trotz aller Vorsicht doch hin und wieder zu Sodbrennen kommt, lässt es sich mit einigen natürlichen Mitteln schnell vertreiben – „Haute Cuisine sind sie allerdings nicht“, gibt Autorin Katharina Mahrenholtz in ihrem Ratgeber „Schwangerschaft und Geburt“ zu. Ihre Tipps: „Versuchen Sie es mit Kamillentee mit aufgelöster Heilerde, trockenen Haferflocken, Reiswaffeln (alles schön langsam kauen), Salbeibonbons, Naturjoghurt oder – besonders köstlich – einem Löffelchen Kondensmilch.“  Villinger und Gebauer-Sesterhenn empfehlen weitere basische Lebensmittel, die Magensäure neutralisieren können. Dazu zählen Milch, getrocknete Feigen, gekochter Spinat, Kopfsalat, Tomaten und Möhren. Auch homöopathische Mittel können bei Sodbrennen helfen. Antazida, also säurebindende Medikamente, sollten in Extremfällen nur in Absprache mit dem Arzt und nicht dauerhaft eingenommen werden, sagen die Experten.

Text: Alexandra Müller


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