Symptothermale Methode: Ein Leitfaden zur natürlichen Familienplanung

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Die symptothermale Methode ist eine Methode der natürlichen Familienplanung, die auf der Bestimmung der fruchtbaren Tage des weiblichen Menstruationszyklus beruht. Sie bietet eine hohe Verhütungssicherheit und kann auch zur Bestimmung der fruchtbaren Tage bei Kinderwunsch genutzt werden.

Temperaturmethode

Die symptothermale Methode ist eine natürliche Familienplanungstechnik, die auf der Identifizierung des kurzen Fruchtbarkeitsfensters basiert, das durch die Lebensdauer von Spermien und Eizellen bestimmt wird. Sie kombiniert die Temperaturmethode, die auf den zyklischen Schwankungen der Basaltemperatur basiert, und die Beobachtung von Zervikalschleim oder Gebärmutterhalsveränderungen.

Der Eisprung erfolgt etwa 12 bis 16 Tage vor der Menstruation, und die Eizelle ist für etwa 6 bis 12 Stunden befruchtungsfähig. Spermien können bis zu drei bis fünf Tage befruchtungsfähig bleiben, daher kann eine Befruchtung nur bis zu fünf Tage vor und zwölf Stunden nach dem Eisprung eintreten.

Die Basaltemperatur steigt kurz nach dem Eisprung um einige Zehntel Grad an, was den Zyklus in eine Tieflage und eine Hochlage teilt. Die Beschaffenheit des Zervikalschleims ändert sich im Laufe des Zyklus und dient zur Bestimmung des nahenden Eisprungs. Der Muttermund kann auch beobachtet werden, wenn die Zuordnung des Zervikalschleims Schwierigkeiten bereitet.

Die symptothermale Methode kann durch verschiedene Faktoren wie Infektionen, Alkoholkonsum, Stress, Jetlag, Schlafmangel oder Schichtarbeit beeinträchtigt werden. Medikamente können das Ergebnis der Zervikalschleimbeobachtung verfälschen. Es ist jedoch möglich, diese Störfaktoren zu beurteilen und sie machen die Methode nicht unsicherer, reduzieren aber die Anzahl der Tage, die als unfruchtbar angenommen werden können.



Verschiedene Methoden der symptothermalen Methode

Es gibt verschiedene Ansätze zur symptothermalen Methode, darunter Sensiplan, Natürliche Empfängnisregelung (NER) nach Rötzer, Taking Charge of Your Fertility (TCOYF) nach Weschler und Sympto, eine Internetsoftware und Smartphone-App.

Beispiel Sensiplan

Die symptothermale Methode Sensiplan wurde ab 1981 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf entwickelt und wird seit 1987 von der Arbeitsgruppe NFP der Malteser gelehrt. Heute wird sie wissenschaftlich an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg betreut. Die Methode hat eine hohe Verhütungssicherheit und wird durch Websoftware und Smartphone-Apps wie MyNFP und Lady Cycle unterstützt.

Methode:

Bei der Sensiplan-Methode wird die Körpertemperatur vor dem Aufstehen nach mindestens einer Stunde Ruhe gemessen. Abweichende Werte werden nur dann ignoriert, wenn sie durch einen bekannten Störfaktor erklärt werden können. Die Auswertung basiert auf den höchsten sechs Messwerten und wird nach drei Tagen abgeschlossen, wenn alle Werte über einer bestimmten Linie liegen.

Zervikalschleim wird in fünf Kategorien eingeteilt und beobachtet, um Veränderungen in der Fruchtbarkeit zu erkennen. Die Auswertung erfolgt drei Tage nach einer Verschlechterung der Schleimqualität.

Ein neuer Zyklus beginnt mit jeder normalen Menstruationsblutung. Eine unfruchtbare Phase zu Beginn des Zyklus endet mit der ersten Beobachtung von Zervikalschleim einer bestimmten Kategorie oder spätestens acht Tage vor dem ersten Tag erhöhter Temperatur in vorherigen Zyklen. Besondere Regeln gelten nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel, einer Schwangerschaft oder wenn bereits ein Menstruationskalender geführt wurde.

Sicherheit der symptothermalen Methode

Die Verhütungssicherheit der symptothermalen Methode ist sehr hoch, wenn sexuelle Enthaltsamkeit während der fruchtbaren Tage praktiziert wird. Die Methode nach Sensiplan hat einen Pearl-Index von 0,4, was bedeutet, dass sie bei korrekter Anwendung sehr zuverlässig ist.

Anwendung der symptothermalen Methode

Die symptothermale Methode kann auch dazu verwendet werden, die fruchtbaren Tage zu bestimmen, wenn ein Kinderwunsch besteht, um die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis zu maximieren.


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