Die Wahrheit ist: Bis zu 75 Prozent aller Schwangeren leiden an Morgenübelkeit. Das Unwohlsein im Magen tritt in der Regel im ersten Drittel der Schwangerschaft auf und zwar vor allem am Morgen – daher auch die Bezeichnung. Doch nicht jeder Frau dreht sich direkt nach dem Aufstehen der Magen um: Einigen bekommen ganz bestimmte Gerüche mit einem Mal nicht mehr, bei anderen stellt sich beim Zähneputzen ein Würgereiz ein. Grund für das Unwohlsein könnte die Konzentration des Schwangerschaftshormons HCG sein, das vom Mutterkuchen produziert wird und zu Beginn der Schwangerschaft ansteigt.
So unangenehm Übelkeit und Erbrechen sind, Sorgen müssen sich Schwangere meist nicht machen, wenn es auch sie erwischt. Nur wenn das Problem zu intensiv wird oder sich zu lange hinzieht, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Für alle anderen haben wir fünf Tipps zusammengestellt, die gegen die Übelkeit helfen können.
1. Ein ruhiger Start in den Tag
Da sich der Magen bei vielen Schwangeren direkt am Morgen umdreht, ist es wichtig, ideal in den Tag zu starten. Dazu gehört es, den Morgen ruhig angehen zu lassen. Bleiben Sie noch eine Viertelstunde gemütlich im Bett und nehmen Sie bereits hier eine leichte, gut verträgliche Mahlzeit zu sich. Tee, Zwieback, Kekse, trockenes Brot oder Bananen können schon am Vorabend auf dem Nachttisch bereitgestellt werden.
2. Bewusst essen in der Schwangerschaft
Für alle Mahlzeiten des Tages gilt: Essen Sie nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Wer mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, hält seinen Blutzuckerspiegel stabil. Sinkt die Blutzucker-Konzentration zu stark ab, kann das Übelkeit verursachen. Zudem sollten Sie intensiven Gerüchen, die ihren Magen reizen, aus dem Weg gehen.
Generell sollten Sie nur essen, worauf Sie während der Schwangerschaft Lust haben. Fettige, stark gewürzte oder saure Speisen sollten eher gemieden werden, zudem sollten Sie spätabends auf Mahlzeiten verzichten, um den Magen nicht zusätzlich zu belasten. Bittere Lebensmittel hingegen bekommen Schwangeren oft besonders gut. Versuchen Sie es mal mit Rucola oder Artischocken.
3. Das hilft zwischendurch gegen Übelkeit
Vor einer Minute war noch alles in bester Ordnung, und plötzlich meldet sich der Magen wieder zurück? Zum Glück gibt es einige beruhigende Lebensmittel, die tagsüber – auch unterwegs – für Linderung sorgen können. Einige Schwangere schwören auf Kondensmilch. Ein Schluck soll den Magen beruhigen. Ebenso empfiehlt sich Ingwer: Als Tee oder Tablette kann die Wurzel ihre beruhigenden Wirkung entfalten. Vielen Frauen hilft es auch, tagsüber Nüsse, Trockenfrüchte oder Haferflocken zu kauen – das bindet die Magensäure.
4. Frische Düfte lenken vom Magen ab
Nicht nur Nahrungsmittel, auch frische Düfte können von der Übelkeit ablenken. Schnuppern Sie doch einmal an ätherischen Ölen, die in kleinen Fläschchen gekauft werden können, oder an einer frisch aufgeschnittenen Zitrone oder Grapefruit. Manchen Frauen hilft es auch, an einer Zitronenscheibe zu lutschen oder ein Glas Wasser mit frischem Zitronensaft zu trinken.
5. Sport und Entspannung für Schwangere
Die richtige Mischung aus Entspannung und Bewegung schließlich kann helfen, der Übelkeit ein Schnippchen zu schlagen. Gönnen Sie sich in der Schwangerschaft regelmäßige Ruhepausen. Auch Akupunktur, Yoga oder Meditation können das Unwohlsein lindern. Akkupressur-Armbänder können eine entsprechende Wirkung entfalten. Zugleich steigern viel frische Luft und Bewegung das Wohlbefinden. Spazieren gehen, Schwimmen oder Walken halten fit und kurbeln den Kreislauf an.
Generell gilt zudem für alle Schwangere: Trinken Sie viel! Besonders Frauen, die unter Morgenübelkeit leiden, müssen den Flüssigkeitsverlust durch das Erbrechen wieder ausgleichen. Zwei bis drei Liter Wasser, Tee oder Schorle sollten es am Tag schon sein. Wer Probleme mit dem Trinken hat, kann Eiswürfel lutschen.