Schnelle Autos, rosafarbene Babypuppen, Tüll-Röcke oder Piratenkostüme: Was ist typisch für ein Mädchen und was ist typisch für einen Jungen? Eigentlich gilt es als wünschenswert, Geschlechterrollen und alte Gender-Klischees aufzubrechen. Doch in der Realität sieht das offenbar nach wie vor ganz anders aus. Wie “Der Standard“ in Bezug auf eine aktuelle Studie berichtet, sind Geschlechter-Klischees auch heute noch präsent. So würden viele Eltern ihre Söhne beispielsweise nach wie vor gerne in Berufen aus der IT- oder Tech-Branche sehen, wohingegen sie für ihre Töchter einen Job im Gesundheits- oder Bildungswesen bevorzugen. Stereotypen, die offenbar sogar wieder auf dem Vormarsch sind.
„Seit gut zehn Jahren nimmt die geschlechtliche Zuordnung von Spielzeug, von Interessen und Verhaltensweisen wieder zu„, wird aus einem Statement von Almut Schnerring, Autorin des Buchs „Die Rosa-Hellblau-Falle: Für eine Kindheit ohne Rollenklischees“ zitiert.
Wie entstehen Gender-Klischees in den Köpfen der Kinder?
Laut der oben genannten Studie der Firma Wonder Workshop sind Kinder auch heute noch verschiedenen Einflüssen ausgesetzt, die ihnen die Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufzeigen. Dazu zählen beispielsweise Altersgenossen, die Werbung oder Eltern, die Mädchen Puppen zu Weihnachten schenken und den Jungen Autos.
Durch all diese Faktoren würde Kindern schon früh eingeredet, was sie ihrem Geschlecht entsprechend können oder eben nicht. Das schränke das Potenzial der Kinder ein und habe weitreichende Folgen über das Kindesalter hinaus, wie etwa den Frauenmangel in technischen Berufen.
Wie lassen sich Klischees aufbrechen?
Die Studie zeigt laut “Der Standard“ nicht nur die nach wie vor verankerten Klischees auf, sondern geht auch der Frage nach, wie diese endlich überwunden werden könnten. Eine Möglichkeit, um die Entwicklung der Kinder zu prägen, sei demnach genderneutrales Spielzeug. Technisches Spielzeug beispielsweise, das Mädchen und Jungen gleichermaßen zur Interaktion animiert und so auch bei Mädchen den Spaß an MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) weckt, die dem Klischee zufolge eher Jungen gefallen.