Für die Entwicklung und das Wohlergehen des Kindes ist es wichtig, dass es auch den Eltern gut geht. Der Mutterschutz gehört hierbei zu den wichtigsten Instrumenten der Familienpolitik.
Damit Eltern ihren Kindern den Weg in eine möglichst sorgenfreie Zukunft weisen können, sind sie auf die Unterstützung des Staates angewiesen, zu diesem Schluss kommt eine 2013 veröffentlichte Analyse des „World Policy Analysis Center“, berichtet die „WirtschaftsWoche/dpa“. Der Mutterschutz ist eines der zentralen Instrumente, mit denen Eltern entlastet werden. In 183 von insgesamt 191 untersuchten Ländern wird diese Erkenntnis bereits in die Tat umgesetzt. Zu den acht Ländern, die noch keinen Mutterschutz eingeführt haben, gehören auch die USA.
Mutterschutz allein reicht nicht aus
Für eine gute Kindesentwicklung ist der Mutterschutz wichtig, aber allein nicht ausreichend. „Millionen Kinder in aller Welt werden durch die Verhältnisse in ihren Ländern daran gehindert, ihr volles Potenzial zu entfalten“, heißt es in der Studie „Changing Children’s Chances“. Die jungen Lebensjahre hätten entscheidenden Anteil daran, wie erfolgreich Kinder später ihr Leben bestreiten würden.
Neben dem bezahlten Mutterschutz kann die Politik durch weitere Maßnahmen Rahmenbedingungen für eine positive Kindesentwicklung schaffen. In diesem Zusammenhang nennen die Autoren der Studie unter anderem den Mindestlohn sowie die Bereitstellung einer flächendeckenden Kinderbetreuung durch Kitas und Schulen mit Ganztagsbetreuung.
Während in Deutschland lange um die Einführung des Mindestlohns gestritten wurde, leidet der Nachwuchs in anderen Ländern noch immer unter viel problematischeren Bedingungen. Vor allem in armen Ländern gehört die Kinderarbeit noch zur Tagesordnung, und der Zugang zu kostenloser Bildung ist nicht gewährleistet.
Doch selbst Deutschland als wohlhabendes Land wird von den eigenen Bürgern im europäischen Vergleich als wenig familienfreundlich wahrgenommen, hat eine Umfrage laut dem Wirtschaftsblatt ergeben. Mutterschutz und Co. können die subjektive Wahrnehmung nämlich nicht beeinflussen. So nehmen Eltern den Stellenwert der Familie hierzulande als sehr gering wahr. Für diesen Eindruck verantwortlich zeigt sich nicht zuletzt der gesellschaftliche Umgang mit Kindern, bei dem der Nachwuchs häufig als störend wahrgenommen wird.