Panic or no panic: Wie ungesund ist unser Social-Media-Konsum wirklich?

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In der heutigen Zeit ist es kaum vorstellbar, einen Tag ohne Social Media zu verbringen. Plattformen wie TikTok, Facebook und Instagram sind fest in unserem täglichen Leben verankert.



Die Anziehungskraft der sozialen Medien und die Entstehung von Abhängigkeiten

In der heutigen Zeit ist es kaum vorstellbar, einen Tag ohne Social Media zu verbringen. Plattformen wie TikTok, Facebook und Instagram sind fest in unserem täglichen Leben verankert. Sie bieten eine willkommene Ablenkung, wenn Langeweile aufkommt. Jedoch berichten Studien, dass über 100.000 Kinder und Jugendliche bereits Anzeichen von Abhängigkeit zeigen. Solche Schlagzeilen führen schnell zu Unruhe. Social Media – gemacht, um krank zu machen? Oder sind das nur Verkaufsstrategien der Medien?

Das ständige Streben nach sozialer Bestätigung, die wir durch Klicks, Likes und Swipes erhalten, kann leicht zur Gewohnheit werden. Christian Montag, ein Wissenschaftler, der das Nutzerverhalten untersucht hat, erklärt, dass wir durch die Belohnungsmechanismen immer wieder auf diese Plattformen zurückkehren. Die Abhängigkeit von diesem virtuellen Applaus hat sich in den letzten Jahren verstärkt, vor allem bei jungen Menschen, die mittlerweile durchschnittlich 4,5 Stunden täglich in sozialen Netzwerken verbringen. Kontrolle über unsere Nutzung ist der Schlüssel, um dieser Abhängigkeit entgegenzuwirken. Das regelmäßige Überprüfen der Freundesliste, das Setzen von Zeitlimits und das Deaktivieren von Push-Benachrichtigungen sind einfache Maßnahmen, um den Einfluss von Social Media zu regulieren.

Der Einfluss sozialer Medien auf die Psyche

Die Frage, ob Social Media einen negativen Einfluss auf unsere Psyche hat, hängt stark von der individuellen Vorbelastung ab. Viele Studien haben versucht, einen klaren Zusammenhang zwischen der Nutzungsdauer von sozialen Medien und dem Wohlbefinden herzustellen, ohne eindeutige Ergebnisse zu liefern. Die Wissenschaft ist sich einig, dass die persönliche Vorbelastung entscheidend ist. Wer bereits in schlechter Stimmung ist, lässt sich eher von negativen Inhalten beeinflussen und verstärken somit ihre emotionale Verfassung. Social Media selbst ist also nicht zwingend der Auslöser für Depressionen oder schlechte Laune, aber es kann bestehende Gefühle verschärfen.

Ein weiteres Problem, das weniger psychisch, dafür aber physisch spürbar ist, ist die Körperhaltung beim Konsum von Social Media. Rund 80 % der Bildschirmzeit verbringen wir in sozialen Netzwerken, oft in einer schlechten Haltung. Dr. Richter, ein erfahrener Physiotherapeut, berichtet jedoch, dass er noch nie jemanden mit einem „SMS-Daumen“ oder „Handynacken“ behandeln musste. Trotzdem ist es ratsam, die Haltung zu verbessern, um mögliche Beschwerden zu vermeiden. Das Anheben des Handys auf Augenhöhe und das Abstützen der Ellbogen können helfen, den Rücken zu entlasten.

Positive Aspekte und effektive Nutzung von Social Media

Trotz der vielen Diskussionen über die negativen Seiten von Social Media gibt es auch positive Aspekte. Diese Plattformen bieten uns die Möglichkeit, Neues zu lernen, neue Hobbys zu entdecken und mit Menschen weltweit in Kontakt zu treten. Soziale Netzwerke haben sich zu einem wichtigen Werkzeug entwickelt, um Informationen zu sammeln und Gemeinschaften zu bilden. Es liegt jedoch an uns, diese Möglichkeiten bewusst zu nutzen und uns nicht von ihnen kontrollieren zu lassen.

In unserer Auseinandersetzung mit Social Media sollten wir uns stets fragen, ob wir die Plattformen nutzen oder ob wir uns von ihnen benutzen lassen. Solange wir uns dieser Dynamik bewusst sind und kontrolliert mit unserer Bildschirmzeit umgehen, kann Social Media eine bereichernde Ergänzung unseres täglichen Lebens sein.

Wie Facebook & Co. unsere Kommunikation für immer verändert haben

Social Media hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten rasant entwickelt und unser Kommunikationsverhalten grundlegend verändert. Die Anfänge dieser Entwicklung reichen bis in die frühen 2000er Jahre zurück, als Plattformen wie MySpace und Friendster die Welt erstmals mit der Möglichkeit des Online-Networkings vertraut machten. Doch der eigentliche Durchbruch kam 2004 mit der Einführung von Facebook, das schnell zum Synonym für Social Networking wurde.

Mit der Fortentwicklung der Technologien und der Verbreitung von Smartphones hat sich die Nutzung von Social Media noch weiter intensiviert. Diese Plattformen sind zu wesentlichen Informationsquellen geworden und beeinflussen gesellschaftliche Debatten und persönliche Entscheidungen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 verbringt ein durchschnittlicher User weltweit täglich etwa 2 Stunden und 22 Minuten in sozialen Netzwerken. Diese Zahl hat sich seitdem, vor allem durch die Pandemie und den damit einhergehenden Anstieg der Online-Aktivitäten, noch weiter erhöht.

Interessanterweise haben sich sogenannte Influencer als neue Form von Meinungsmachern etabliert. Diese Content Creator haben oft Millionen von Followern und können mit ihren Beiträgen Trends setzen oder sogar kommerzielle Produkte erfolgreich bewerben. Dies wirft neue Fragen hinsichtlich der Transparenz und Authentizität von Inhalten auf, die in sozialen Medien präsentiert werden.

Die Herausforderung liegt darin, die positiven Aspekte von Social Media, wie den leichten Zugang zu Informationen und den Aufbau von Gemeinschaften, zu bewahren, während man gleichzeitig die Risiken wie Abhängigkeit und negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden im Auge behält.

Ist Social Media wirklich eine Gefahr für unsere psychische Gesundheit?

Der Einfluss von Social Media auf die psychische Gesundheit ist ein viel diskutiertes Thema. Studien haben gezeigt, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen der reinen Nutzungsdauer und dem mentalen Wohlbefinden gibt. Wichtiger ist, wie und warum die Plattformen genutzt werden. Menschen, die bereits emotional belastet sind, können sich durch negativen Content stärker betroffen fühlen. Daher ist es wichtig, bewusst mit Social Media umzugehen und sich selbst immer wieder zu reflektieren.

Wie kann ich meine Social-Media-Nutzung besser kontrollieren?

Kontrolle über die Social Media-Nutzung zu erlangen, ist essenziell, um Abhängigkeit zu vermeiden. Einige effektive Methoden umfassen das regelmäßige Überprüfen der Freundesliste, das Setzen von Zeitlimits mithilfe von Apps wie Stayfree, Digitoxin oder Forest, und das Abschalten unnötiger Push-Benachrichtigungen. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, Störungen zu minimieren und die Nutzung bewusster zu gestalten.

Gibt es auch positive Seiten der Social-Media-Nutzung?

Ja, Social Media bietet zahlreiche positive Aspekte. Es ermöglicht Usern, sich zu vernetzen, neue Leidenschaften zu entdecken und sich weiterzubilden. Plattformen wie YouTube und LinkedIn bieten Lernmöglichkeiten und berufliche Netzwerke. Solange wir die Kontrolle behalten und uns nicht von der Plattform beherrschen lassen, kann Social Media eine wertvolle Bereicherung unseres täglichen Lebens sein.


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