Beziehungskiller: Klammern – Die Kunst des Loslassens

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„Ich brauche meine Freiheit“, sagen viele Männer, drehen sich um und sind weg. Den meisten ist die Enge der Beziehung zu viel geworden. Doch ab wann wird Frau eigentlich zum Klammeräffchen?

Am Anfang einer Beziehung ist das Verlangen, jede Minute miteinander zu verbringen, völlig normal. Die Hormone spielen verrückt, und die Schmetterlinge im Bauch lassen einen den Partner kaum aus den Augen lassen. Doch sobald die erste Verliebtheit der alltäglichen Routine Platz macht, ist es wichtig, dass beide Partner in der Lage sind, ihr Leben wieder eigenständiger zu gestalten. Wenn sich alles nur noch um den Liebsten dreht und man sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen kann, sollte man sich fragen: Geht es hier wirklich um die Liebe zum Partner, oder füllt man damit nur eine innere Leere?

Das Verhältnis von Liebe und Nähe

Viele Menschen verwechseln das Bedürfnis nach Liebe und Zuneigung mit dem Drang, ständig in der Nähe des Partners sein zu müssen. Doch Liebe und extreme Nähe sind zwei unterschiedliche Dinge. Liebe zeigt sich nicht zwangsläufig durch ständige Anwesenheit. Im Gegenteil, Psychologen sind sich einig, dass zu viel Nähe einer Beziehung schaden kann. Wenn ein Partner sich eingeengt und bedrängt fühlt, fehlt ihm die Freiheit, seine eigene Persönlichkeit und Interessen zu entfalten. Dies kann die Beziehung stark belasten.

Gründe fürs Klammern

Das Klammern hat oft seinen Ursprung in einer fehlenden Selbstständigkeit. Manche Menschen haben diese Unabhängigkeit nie gelernt, weil sie sich möglicherweise noch nicht vollständig vom Elternhaus abgenabelt haben. Auch Verlustängste und Unsicherheit können dazu führen, dass man sich vom Partner abhängig macht und ihn zum Mittelpunkt seines Lebens erklärt. Leider ist diese Abhängigkeit für den Partner alles andere als attraktiv und kann ihn eher in die Flucht treiben.

Was tun?

In einer Partnerschaft, in der das Klammern zum Problem wird, ist es wichtig, dass der klammernde Partner auf sein Verhalten aufmerksam gemacht wird. Gemeinsam sollte man vorsichtig nach Lösungen suchen. Es ist wichtig, dass man das Bedürfnis nach Nähe respektiert, aber auch versucht, die Beziehung für neue Erlebnisse und Menschen zu öffnen. Gemeinsame Aktivitäten mit Freunden können helfen, den Fokus vom Partner zu nehmen und den eigenen Horizont zu erweitern.

Zufriedenheit mit sich selbst

Das langfristige Ziel für den Klammernden sollte es sein, selbstständiger zu werden und eigene Interessen und Hobbys zu pflegen. Eine wichtige Frage, die sich jeder stellen sollte, lautet: „Bin ich mit meinem eigenen Leben zufrieden genug, dass es auch ohne meinen Partner Sinn macht?“

Ein selbstbewusster und glücklicher Mensch ist besser in der Lage, ausgeglichen zu handeln und dem Partner Freiraum zu geben. Liebe braucht Luft zum Atmen, und diese bekommt sie nur, wenn beide Partner unabhängige Individuen bleiben, die einander auf Augenhöhe begegnen können.


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