Scheidung kann Depressionen verursachen
Wie die Nachrichtenagentur „Pressetext“ berichtete, kann eine Scheidung zwar Depressionen begünstigen, jedoch müssen zunächst mehrere Faktoren auftreten, bis es tatsächlich zu einer Erkrankung kommt. „Wie eine Scheidung verarbeitet wird, ist durchaus stark unterschiedlich“, so Sbarra.
Männer leiden am meisten unter Scheidung
Unterschiede bei der Verarbeitung einer Scheidung fanden die Forscher unter anderem im Geschlecht – Männer und Frauen legen den Wissenschaftlern zufolge beim Umgang mit Trennungen verschiedene Strategien an den Tag. „Es ist geschlechtsspezifisch sehr unterschiedlich, wie die Menschen auf eine Trennung oder Scheidung reagieren“, erklärt Albrecht Göschel, Leiter der „Akademie und Institut für Sozialforschung Verona“, im Interview mit „Pressetext“. Im Gegensatz zu Frauen, die mit Freundinnen sprechen, wenn es ihnen schlecht geht, machen Männer ihre Probleme eher mit sich selbst aus. „Es gibt einfach keine Diskurskultur unter Männern“, behauptet Göschel. „Frauen sind besser eingebettet.“
Unterschiede in den Gesellschaftsschichten
Neben dem sozialen Netz spielt Göschel zufolge auch die soziale Stellung eine Rolle bei der Verarbeitung einer Trennung. Wie der Experte behauptet, leiden Männer aus niedrigeren Gesellschaftsschichten mehr unter einer Scheidung als Männer aus einer höheren Schicht. Der Grund: In den unteren Schichten hat Familie einen besonders hohen Stellenwert und wird häufig idealisiert. Durch eine Scheidung wird dieses Ideal zerstört, die Betroffenen verlieren den Boden unter den Füßen. Eine Depression kann dann die Folge sein. In den höheren Gesellschaftsschichten ist beispielsweise die Identifikation mit der Arbeit häufig größer, sodass eine Konzentration auf den Job persönliche Probleme besser kompensieren kann.