Selbstliebe zum Valentinstag – ein Date mit uns selbst

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„Kommst du?“ – die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier bei fem.com. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung „Paula kommt“ oder „Paula kommt … am Telefon“, beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe, Lust und Beziehung. In dieser Kolumne beschäftigt sich Paula mit…

Happy Valentinstag für euch! Oder, wie ich sage: Toll, dass mein Mann Geburtstag hat und es sich alles an diesem Tag absolut um ihn dreht. Nicht, dass das nicht ok wäre. Ich habe mir nie viel aus dem Valentinstag gemacht, was vielleicht auch daran liegt, dass ich erst sehr spät mitbekommen habe, dass der Valentinstag grundsätzlich ein thing ist. Irre ich, oder ist der Valentinstag einer dieser Dinge wie Halloween, die plötzlich unbedingt begangen werden müssen, obwohl bis vor einem Jahrzehnt wirklich kein Hahn danach gekräht hat?

Versteht mich nicht falsch, ich finde durchaus, dass die Liebe gefeiert werden sollte, und zwar ausgiebig. Ein bisschen merkwürdig finde ich, dass viele Frauen an diesem Tag offenbar vor allem übersteigerte Erwartungen an das Bekundungsvermögen des jeweiligen Partners haben. Das Skurrile daran ist, dass ich praktisch keinen Mann kenne, dem der Valentinstag besonders wichtig wäre. Außer meinem natürlich, wegen Geburtstag und so.

Eine Packung Pralinen sorgt nicht für Weiterentwicklung

Für mich ist der Valentinstag vor allem ein weiterer Beweis dafür, dass viele diese Sache, die sich Beziehung nennt, ein bisschen zu sehr romantisch verklären. Eine Packung Pralinen sorgt nicht für Weiterentwicklung, ein Strauß Rosen nicht für den besseren Verlauf einer Partnerschaft. Es sind alles Gesten, sicher. Aber was darüber gerne häufig vergessen wird, ist die allerwichtigste Beziehung, die wir alle führen oder führen sollten: Die Beziehung zu sich selbst.

Selbstliebe sagt sich so einfach dahin, aber der Mangel daran ist es, der einen an einem erfüllten, erfolgreichen Leben hindert. Ein minderwertiges Selbstwertgefühl sorgt für schlechte Entscheidungen. Übrigens auch in der Partnerschaft. Wenn du dich selbst gerade so erträglich findest und eigentlich nicht besonders doll, fühlt sich ein Partner, der dich immerhin ganz erträglich für den Moment findet, für dich vermutlich wie ein Hauptgewinn an: „Hey, er findet mich erträglich! Mega! Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so ein Glück haben würde!“ In der Summe ist die Beziehung natürlich trotzdem Mist und du wirst in Wahrheit nicht geliebt.

Das ist also keine Option.

Falls du Probleme mit der Selbstliebe hast, ständig mit dir haderst, in blöde Beziehungen gerätst oder das Gefühl hast, nie zu genügen (oder noch tausend andere Gründe findest, warum du eigentlich nicht liebenswert bist), schlage ich vor, dass du diesen Valentinstag dazu nutzt, ihn mal so richtig ausgiebig zu feiern.

Und zwar mit dir selbst.

Schreib dir einen Liebesbrief. Sag dir, was du an dir bewunderst, welche Eigenschaften du an dir schätzt, was du dir Gutes tun möchtest. Mach eine Liste, mit all den Dingen, die du dir selbst gönnst und die du gerne erleben möchtest. Schmiede Pläne für dich! Und schreibe auf, was dir in deinem bisherigen Leben gut gelungen ist und was dich glücklich gemacht hat. Entwirf einen Plan, wie du mehr Erlebnisse dieser Art in dein Leben holst. Zieh dich schön an, und zwar für dich. Führ dich zum Essen aus, egal ob alleine oder mit Freunden. Kurzum: Feiere die Liebe! Denn genau dafür ist der Valentinstag schließlich da.


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