Ganz gleich, wie harmonisch und glücklich eine Beziehung im Allgemeinen sein mag, es wird unweigerlich Momente geben, in denen die Meinungen aufeinander prallen und ein Streit entsteht. Dies ist ganz normal – ein Streit kann sogar hilfreich sein, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, vorausgesetzt, er wird auf eine respektvolle und fruchtbare Weise geführt. Hier sind ein paar Tipps, wie du das erreichst.
Nein, das ist kein Aufruf, dass du dich jeden Tag mit deinen Liebsten anlegen sollst. Es bedeutet, dass du dich bewusst auf das Gespräch und die Lösungsfindung einlässt, statt vor dem Konflikt davonzulaufen. Nimm dir bewusst Zeit, um über die Dinge, die dich stören, nachzudenken. Mit einem klaren Kopf lassen sich Lösungen viel leichter finden.
Entschuldigen – ein Zeichen von wahrem Mut
Es ist einfach, stur auf dem eigenen Standpunkt zu verharren und zu beharren, dass man Recht hat. Doch was passiert, wenn jeder dies tut? Das Fußballspiel endet nie, richtig? Und genauso ist es mit Streitigkeiten. Irgendwann muss man nachgeben. Und da kommt die Macht des „Entschuldigung“ ins Spiel. Eine einfache Entschuldigung kann nicht nur eine angespannte Situation entschärfen, sondern auch die Zuneigung zum Partner oder zur Partnerin stärken.
Streit kann schmerzhaft sein, führt aber oft zu größerer Nähe und Verständnis für einander – wenn wir bereit sind, uns zu entschuldigen.
Aufmerksames Zuhören – das Herzstück der Kommunikation
Im Streit passiert es oft, dass wir so auf unsere eigenen Emotionen und Gedanken fixiert sind, dass wir vergessen, auf unseren Gesprächspartner zu hören. Doch genau das ist der Schlüssel, um die Perspektive des anderen zu verstehen und eine Lösung zu finden. Darum lass deinen Partner ausreden, unterbrich ihn oder sie nicht und versuch nicht, deinen Standpunkt durchzudrücken, ohne zuvor zugehört zu haben.
Ursachensuche
Oft kommen im Streit nur die Symptome ans Licht, während die eigentlichen Ursachen in der Tiefe verborgen bleiben. Wenn es immer wieder zum Streit kommt, kann es daher hilfreich sein, gemeinsam mit einem Therapeuten oder Berater die tiefer liegenden Themen anzuschauen.
Konstruktive und friedvoll
Im Kontext von Konflikten hat die „Gewaltfreie Kommunikation“ nach Marshall Rosenberg gezeigt, dass es möglich ist, auf konstruktive und friedvolle Weise miteinander umzugehen. Sie betont die Bedeutung des achtsamen Zuhörens und des Ausdrucks von Gefühlen und Bedürfnissen.
Pausen nehmen
Eine weitere bewährte Methode ist das „Time-out“: eine Pause, um die aufgeheizten Gemüter abkühlen zu lassen und dann mit einem klaren Kopf zurückzukehren. Oft können Dinge, die im Streit gesagt wurden, anders klingen, wenn man sich nach einer Pause erneut damit auseinandersetzt.