Food Detective: Wie gesund ist Dosenfisch?

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Früher Notlösung, heute Trendprodukt – Dosenfisch erfreut sich an zunehmender Beliebtheit aber wie gut ist das Produkt wirklich? Was steckt drin und wie gesund ist der Fisch aus der Konserve? „Galileo“-Food Detective Martin Dunkelmann macht den Test!

Dosenfisch steht oft im Schatten frischer Fischprodukte, vor allem, wenn es um das Thema Gesundheit geht. Doch wie der Food-Detektiv Martin Dunkelmann herausfindet, verdient Dosenfisch eine zweite Chance. Dieser umfassende Bericht taucht ein in die Welt der Fischkonserven, von Riga bis hin zu einem Dosenfisch-Restaurant in Berlin, und bietet Einblicke in Nachhaltigkeit, Gesundheitsaspekte und kulinarische Möglichkeiten.



Nachhaltigkeit und Produktion

Die Reise beginnt im Herzen der europäischen Fischindustrie in Riga, Lettland, wo jährlich 56 Millionen Fischdosen produziert werden. Ein bedeutender Teil davon findet seinen Weg in deutsche Supermarktketten wie Aldi, Lidl, Rewe oder Edeka. Im Fokus steht die Produktion von Hering in Tomatensauce, ein Prozess, der von der Fangmethode bis hin zur Konservierung reicht. Der stellvertretende Geschäftsführer Julius Paim eines deutschen Unternehmens, das sich dem nachhaltigen Fang von Hering widmet, erläutert, dass der Fisch aus der Nordsee stammt. Hier wird der Hering durch selektive, pelagische Fangmethoden gewonnen, wodurch Beifang reduziert und der Meeresboden geschont wird. Diese Praktiken sind essenziell, um die Fischbestände für zukünftige Generationen zu erhalten.

Gesundheitliche Aspekte von Dosenfisch

Zurück in Deutschland, trifft Martin die Ernährungsexpertin Dr. Britta Schautz der Verbraucherzentrale Berlin, um dem Mythos auf den Grund zu gehen, dass Dosenfisch weniger gesund sei als sein frischer Gegenspieler. Überraschenderweise hält Dosenfisch viele seiner gesunden Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Protein, Vitamin D, Jod und Selen über lange Zeit. Obwohl ein Teil der Omega-3-Fettsäuren beim Erhitzen verloren gehen kann, bleibt der Großteil während der Lagerungsdauer erhalten. Dies macht Dosenfisch zu einer bequemen und gesunden Wahl. Besonders wichtig ist dabei die Auswahl von Produkten mit Nachhaltigkeitssiegeln wie MSC oder Naturland, die eine verantwortungsvolle Fischereipraxis bescheinigen.

Kulinarische Entdeckungen und Tipps

Gegen Ende seiner Ermittlung erkundet Martin die Welt des Dosenfisches in der Gastronomie und trifft auf Thomas Vetter, den Betreiber des ersten Dosenfisch-Restaurants Deutschlands. Hier präsentiert sich Dosenfisch als vielseitige Zutat, die weit über Tomatenhering hinausgeht und sich in allerlei Gerichte integrieren lässt. Von Sardinenburgern bis zu Ölsardinen mit frischem Salat – Dosenfisch erweist sich als kulinarisch inspirierend und gesund. Die Konservierungsmethode spielt dabei eine entscheidende Rolle: Am gesündesten ist Dosenfisch, wenn er in Eigensaft und nicht in Öl eingelegt ist.

Durch die Ermittlungen des Food-Detektivs Martin Dunkelmann wird deutlich, dass Dosenfisch weit mehr zu bieten hat, als vielen bewusst sein mag. Er ist nicht nur eine gesunde, sondern auch eine nachhaltige Option, vorausgesetzt, man achtet auf die richtigen Siegel und Herkunftsangaben. Die kulinarische Vielfalt, die sich aus der Verwendung von Dosenfisch ergibt, bietet zudem einen Anreiz, diese oft unterschätzte Lebensmittelkategorie neu zu entdecken und zu schätzen.

Die Diskussion um Dosenfisch

Die Diskussion um Dosenfisch berührt nicht nur Fragen der Nachhaltigkeit und Gesundheit, sondern spiegelt auch tiefere globale Probleme wider, wie Überfischung, Umweltverschmutzung und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion. Bedenklich ist, dass laut der FAO (Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen) rund 34,2% der globalen Fischbestände als überfischt gelten. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit, nachhaltige Fangmethoden nicht nur zu fördern, sondern als Standard in der Fischereiindustrie zu etablieren. Die Wahl von Produkten mit anerkannten Siegeln wie MSC (Marine Stewardship Council) und Naturland bietet dabei eine Orientierung für Konsumenten, die sowohl ihre Gesundheit als auch den Schutz der Meere im Auge behalten wollen.

Darüber hinaus zeigt sich im zunehmenden Trend zu Dosenfisch-Gourmetprodukten und –Restaurants, wie sich Nachhaltigkeit und Genuss miteinander verbinden lassen. Diese Entwicklung bietet nicht nur neue geschmackliche Erlebnisse, sondern auch die Chance, Konsumenten über die Herkunft und Herstellungsweisen ihrer Lebensmittel aufzuklären. So wird der Dosenfisch, der einst als einfache, schnelle Mahlzeit galt, zunehmend zu einem Symbol für bewussten Konsum und die Wertschätzung maritimer Ressourcen.

FAQs zum Dosenfisch

Ist Dosenfisch genauso gesund wie frischer Fisch?

Ja, Dosenfisch kann durchaus so gesund sein wie sein frischer Gegenpart. Viele der wertvollen Inhaltsstoffe, wie Omega-3-Fettsäuren, Protein, Vitamin D, Jod und Selen, bleiben auch in der Konservenform gut erhalten. Besonders die Art der Konservierung, wie beispielsweise in Eigensaft statt in Öl, kann eine Rolle spielen, um die gesunden Eigenschaften zu bewahren. Es ist jedoch wichtig, auf nachhaltige Fangmethoden und entsprechende Siegel zu achten, um sowohl gesundheitliche als auch ökologische Verantwortung zu unterstützen.

Wie kann ich sicherstellen, dass der Dosenfisch, den ich kaufe, nachhaltig gefischt wurde?

Um sicherzugehen, dass der Dosenfisch nachhaltig gefischt wurde, sollten Verbraucher nach anerkannten Umweltsiegeln wie dem MSC (Marine Stewardship Council) oder Naturland Ausschau halten. Diese Siegel gewährleisten, dass der Fisch aus Beständen stammt, die nach nachhaltigen Kriterien bewirtschaftet werden und die Fangmethoden ökologischen Standards entsprechen. Darüber hinaus bieten viele Hersteller und Marken Informationen zur Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte, sodass Verbraucher nachvollziehen können, aus welchen Fanggebieten ihr Fisch stammt.

Kann ich Dosenfisch in meine alltägliche Ernährung integrieren?

Dosenfisch lässt sich sehr gut in die alltägliche Ernährung integrieren und bietet eine schnelle, gesunde Alternative zu frischem Fisch. Er kann pur gegessen, als Zutat in Salaten und Pasta verwendet oder sogar zu Gourmetgerichten verarbeitet werden. Aufgrund der langen Haltbarkeit und der einfachen Lagerung ist Dosenfisch auch eine praktische Option für die Vorratshaltung. Allerdings empfiehlt es sich, aufgrund der Nachhaltigkeit und der Gesundheit des Meeresökosystems, Fisch generell maßvoll zu konsumieren – idealerweise ein bis zweimal pro Woche, wobei der Fokus auf nachhaltig gefangenen Fischsorten liegen sollte.


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