Gewusst? Diese Lebensmittel können Heuschnupfen-Symptome verschlimmern

| Lesezeit:

4 Minuten

Bestimmte Lebensmittel können die Symptome von Heuschnupfen deutlich verstärken und das Leiden im Frühjahr unerträglich machen.

Viele von uns begrüßen den Frühling mit offenen Armen, doch für Pollenallergiker kann diese Jahreszeit eine besondere Herausforderung darstellen. Nicht nur die Pollen in der Luft, sondern auch unsere Ernährung kann einen erheblichen Einfluss auf die Schwere der Heuschnupfensymptome haben. Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Histamingehalt in bestimmten Lebensmitteln, der die Symptome von Heuschnupfen verschlimmern kann.



Lebensmittel, die Heuschnupfen verschlimmern können

Es mag überraschend klingen, aber die Wahl unserer Nahrungsmittel kann tatsächlich dazu führen, dass Heuschnupfensymptome stärker ausgeprägt sind. Prof. Dr. Marc Jakob, ein Experte auf dem Gebiet der Allergologie, hat gegenüber RTL erläutert, dass vor allem Lebensmittel mit einem hohen Histamingehalt problematisch sind. Histamin ist ein Botenstoff, der im Körper allergische Reaktionen auslösen und somit typische Heuschnupfensymptome wie gereizte Augen und eine laufende Nase verstärken kann.

Zu den Lebensmitteln, die besonders reich an Histamin sind und daher von Pollenallergikern gemieden werden sollten, zählen:

  • Lange gereifte Käsesorten wie Gouda, Parmesan oder Emmentaler
  • Geräuchertes Fleisch wie Salami oder Rohrschinken
  • Bestimmte Obst- und Gemüsesorten wie Bananen, Kiwis, Erdbeeren, Spinat, Tomaten oder Sauerkraut
  • Dunkle Schokolade und Rotwein

Diese Nahrungsmittel erhöhen den Histamingehalt im Körper und können dadurch die allergischen Reaktionen intensivieren.

Verständnis für Histamin und seine Wirkung

Histamin spielt eine zentrale Rolle beim Auslösen allergischer Reaktionen. Bei Menschen mit Pollenallergien produziert das Immunsystem zu viel Histamin als Reaktion auf die eingeatmeten Pollen. Der erhöhte Histaminspiegel führt zu den bekannten und unangenehmen Symptomen des Heuschnupfens. Deshalb ist es besonders wichtig für Betroffene, den Verzehr von histaminreichen Lebensmitteln zu begrenzen, um die Belastung durch diese Symptome nicht zusätzlich zu verstärken.

Empfehlungen für eine allergikerfreundliche Ernährung

Um die Histaminaufnahme zu reduzieren und somit die Heuschnupfensymptome zu lindern, empfiehlt es sich, auf frische und möglichst naturbelassene Lebensmittel zurückzugreifen. Dazu zählen:

  • Frische Milchprodukte wie eventuell Rohmilch, Frischkäse, junger Gouda, Butterkäse
  • Backwaren und Getreide
  • Obstsorten wie Pfirsich, Aprikose, Melone, Mango, Sauerkirsche, Brombeere, Cranberry, Kokosnuss, Macadamianuss und Marone

Diese Lebensmittel sind in der Regel niedrig im Histamingehalt und daher besser geeignet für Menschen, die an Heuschnupfen leiden. Durch eine bewusste Auswahl der verzehrten Nahrungsmittel lässt sich der Alltag in der Pollensaison erleichtern und die Lebensqualität deutlich verbessern. Indem man besonders histaminreiche Nahrungsmittel meidet und auf eine ausgewogene Ernährung mit frischen Zutaten setzt, kann ein wichtiger Beitrag zur Minderung der Allergiesymptome geleistet werden.

Maßnahmen zur Linderung von Heuschnupfen-Symptomen

Neben den direkten Auswirkungen bestimmter Lebensmittel auf Heuschnupfen-Symptome durch ihren Histamingehalt, gibt es auch eine Reihe von anderen Faktoren, die die Histaminreaktion im Körper beeinflussen können. Ein Aspekt, der in der Diskussion oft übersehen wird, ist die Funktionsweise des Enzyms Diaminoxidase (DAO). DAO spielt eine Schlüsselrolle beim Abbau von Histamin im Körper. Ein Mangel dieses Enzyms kann dazu führen, dass der Körper Histamin schlechter abbaut und somit anfälliger für allergische Reaktionen wird. Verschiedene Faktoren, darunter genetische Prädispositionen, Darmgesundheit und Ernährungsgewohnheiten, können die Aktivität dieses Enzyms beeinflussen. Zudem ist zu beachten, dass auch die individuelle Reaktion auf histaminreiche Lebensmittel stark variiert. Während manche Menschen recht unempfindlich gegenüber histaminreichen Lebensmitteln sind, können dieselben Nahrungsmittel bei anderen starke allergische Reaktionen hervorrufen. Daher ist es ratsam, die eigene Reaktion auf bestimmte Lebensmittel zu beobachten und gegebenenfalls eine individuell angepasste Ernährung in Erwägung zu ziehen, insbesondere wenn herkömmliche Maßnahmen zur Linderung von Heuschnupfen-Symptomen nicht den gewünschten Erfolg bringen.

FAQs zum Heuschnupfen

Was sind die Symptome von Heuschnupfen?

Die Symptome von Heuschnupfen, auch als allergische Rhinitis bekannt, umfassen typischerweise eine laufende oder verstopfte Nase, Niesanfälle, juckende und wässrige Augen sowie eine juckende Nase oder einen kratzigen Hals. Bei manchen Menschen kann es auch zu Müdigkeit führen, insbesondere wenn die Symptome schlecht kontrolliert sind und den Schlaf stören. Diese Symptome treten auf, wenn das Immunsystem überreagiert, nachdem es mit Allergenen wie Pollen in Kontakt gekommen ist.

Kann die Änderung der Ernährung tatsächlich Heuschnupfensymptome lindern?

Ja, eine Anpassung der Ernährung kann bei einigen Menschen dazu beitragen, die Symptome von Heuschnupfen zu lindern. Indem man Lebensmittel meidet, die reich an Histamin sind, kann potenziell die Gesamtbelastung durch Histamin im Körper reduziert und damit die Schwere der allergischen Reaktionen verringert werden. Zu diesen Lebensmitteln gehören unter anderem gereifter Käse, geräuchertes Fleisch und gewisse Obst- und Gemüsesorten. Es ist empfehlenswert, auf eine ausgewogene Ernährung mit frischen, naturbelassenen Lebensmitteln zu setzen, die tendenziell niedrigere Histaminwerte aufweisen. Jeder reagiert jedoch unterschiedlich, und manche Personen könnten feststellen, dass die Änderung der Ernährung allein nicht ausreicht, um ihre Symptome signifikant zu verbessern.

Wie kann man feststellen, ob bestimmte Lebensmittel Heuschnupfensymptome verschlimmern?

Um zu bestimmen, ob bestimmte Lebensmittel die Heuschnupfensymptome verschlimmern, kann ein Ernährungstagebuch hilfreich sein. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen kann aufgezeichnet werden, welche Lebensmittel konsumiert wurden und wie sich die Symptome im Anschluss verhalten haben. Dies kann Muster aufzeigen, die auf bestimmte Lebensmittel als Trigger hindeuten. Zudem kann eine Eliminationsdiät unter Aufsicht eines Arztes oder Ernährungsberaters durchgeführt werden, bei der histaminreiche Lebensmittel schrittweise aus der Ernährung entfernt und später wieder eingeführt werden, um die Reaktion des Körpers zu beobachten. Bei starken oder unklaren Reaktionen kann es hilfreich sein, ärztlichen Rat einzuholen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen und individuell angepasste Empfehlungen zu erhalten.


Über unsere Autorin: