Stiftung Warentest: Feinwaschmittel schneiden größtenteils schlecht ab

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Die Stiftung Warentest hat zehn Feinwaschmittel sowie fünf Schwarzwaschmittel unter die Lupe genommen. Das ernüchternde Ergebnis: Die meisten von ihnen fallen als mangelhaft durch. Größtenteils, weil sie größere Mengen Natriumpyrithion enthalten.



Überblick über die Testergebnisse

In einer aktuellen Untersuchung nahm die Stiftung Warentest eine Reihe von Fein- und Schwarzwaschmitteln unter die Lupe, um deren Qualität und Wirksamkeit zu bewerten. Getestet wurden insgesamt 10 Feinwaschmittel und 5 Schwarzwaschmittel. Das Ergebnis dieser umfassenden Prüfung fiel überwiegend enttäuschend aus. Die Mehrheit der getesteten Produkte erhielt die Note mangelhaft. Dieses schlechte Abschneiden lässt sich in erster Linie auf zwei Hauptgründe zurückführen: den Gehalt an Natriumpyrithion und eine unzureichende Waschwirkung.

Natriumpyriton, ein in vielen Waschmitteln verwendeter Konservierungsstoff, wurde von den Testerinnen und Testern besonders kritisch gesehen. Der Grund dafür ist dessen Einstufung als „akut gewässergefährdend“. Dieser Aspekt wirft bedeutende Fragen bezüglich der Umweltverträglichkeit der getesteten Produkte auf. In Anbetracht der wachsenden Bedeutung von nachhaltigen und umweltfreundlichen Haushaltsprodukten erscheint diese Feststellung besonders relevant.

Leistung in der Waschwirkung

In Bezug auf die Waschwirkung offenbart der Test deutliche Schwächen bei mehreren Produkten. Explizit erwähnt wurden in diesem Zusammenhang die Feinwaschlotion Color & Care von dm und das Fein-Feinwaschmittel von Edeka. Beide Produkte boten nicht die erwartete Leistung bei einer durchschnittlichen Kostenrate von 11 bzw. 14 Cent pro Wäsche. Besonders negativ fiel das Black Velvet Color Waschmittel von Coral auf, welches trotz eines Preises von 22 Cent pro Wäsche die schlechteste Waschwirkung im Test zeigte.

Entgegen diesem Trend konnte das Fein- und Color-Feinwaschmittel von DALI überzeugen, das mit einem Preis von 25 Cent pro Wäsche zum teuersten Flüssigwaschmittel im Test avancierte. Trotz des höheren Preises zeichnet sich dieses Produkt durch eine herausragende Qualität aus und wurde zum Testsieger gekürt.

Besser abschneidende Alternativen

Trotz des überwiegend negativen Gesamtbilds gab es auch einige Lichtblicke. Das Formyl-Feinwaschmittel Color von Lidl, das Domol-Feinwaschmittel von Rossmann und das Denk mit Black Sensation Feinwaschmittel von dm verpassten in der Teildisziplin Waschwirkung nur knapp eine gute Bewertung. Diese Produkte konnten jedoch in anderen Bereichen punkten und gute Ergebnisse erzielen. Als Resultat erhielten sie in der Gesamtwertung die zweitbeste Note gut.

Diese Erkenntnisse sind treffende Beispiele für die Tatsache, dass der Preis eines Waschmittels nicht zwangsläufig ein Indikator für dessen Qualität oder Umweltverträglichkeit ist. Vielmehr zeigen die Testergebnisse, dass es wichtig ist, beim Kauf von Waschmitteln sowohl auf die Leistung als auch auf die Inhaltsstoffe zu achten. Verbraucherinnen und Verbraucher, die auf der Suche nach effizienten und gleichzeitig umweltfreundlicheren Produkten sind, erhalten durch solche Tests wertvolle Orientierungshilfen.

Die Stiftung Warentest…

führt regelmäßig unabhängige Produkttests durch, um Verbraucherinnen und Verbrauchern Orientierung beim Einkauf zu bieten. Dabei reicht das Spektrum von Elektronikartikeln bis hin zu Haushaltsprodukten, einschließlich Waschmitteln. Das Hauptziel solcher Untersuchungen ist es, sowohl die Effizienz als auch die Nachhaltigkeit der auf dem Markt erhältlichen Produkte zu bewerten. In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach umweltschonenden Produkten deutlich zugenommen, was sich auch in den Prioritäten der Verbraucher widerspiegelt. Der Fokus auf Natriumpyrithion im aktuellen Test spiegelt eine größere Tendenz zur Bewertung der ökologischen Auswirkungen von Inhaltsstoffen in Waschmitteln wider. Der Aspekt der Gewässerschutz ist besonders relevant, da Chemikalien aus Waschmitteln über das Abwasser in Flüsse und Seen gelangen können und dort langfristige Schadwirkungen entfalten. Dieser Kontext unterstreicht die Bedeutung einer kritischen Auseinandersetzung mit Inhaltsstoffen und der Förderung von umweltfreundlicheren Alternativen im Markt.

Was bedeutet es, wenn ein Waschmittel als „gewässergefährdend“ eingestuft wird?

Ein Waschmittel wird als „gewässergefährdend“ eingestuft, wenn es Inhaltsstoffe enthält, die in der Lage sind, Wasserorganismen zu schädigen oder langfristige negative Auswirkungen auf die Wasserumwelt zu haben. Natriumpyrithion, das in einigen der getesteten Produkte enthalten ist, ist ein Beispiel für einen solchen Stoff. Wenn Waschmittelreste in Flüsse, Seen oder das Grundwasser gelangen, können sie dort schädliche Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen haben. Diese Einstufung ist ein wichtiger Hinweis für Verbraucher, die Wert auf umweltfreundliche Produkte legen, da sie hilft, potenziell schädliche Produkte zu erkennen und zu vermeiden.

Wie kann ich umweltfreundlichere Waschmittel erkennen?

Umweltfreundlichere Waschmittel lassen sich in der Regel anhand spezieller Siegel und Zertifikate erkennen, die eine umweltschonende Produktion und Inhaltsstoffe garantieren. Zu den bekanntesten Siegeln gehört beispielsweise das „EU Ecolabel“ oder das „Blauer Engel“-Siegel. Darüber hinaus weisen umweltfreundlichere Waschmittel oft Verpackungshinweise auf, die auf den Verzicht von bestimmten Chemikalien wie Phosphate, Bleichmittel oder eben gewässergefährdende Stoffe hinweisen. Ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffliste und die Verpackungsangaben kann also dabei helfen, eine umweltbewusste Wahl zu treffen. Auch die Wahl von konzentrierten Produkten oder Nachfüllpackungen kann die Umweltbelastung reduzieren, da weniger Verpackungsmaterial verbraucht wird.

Sind teurere Waschmittel automatisch besser oder umweltfreundlicher?

Der Preis eines Waschmittels ist nicht zwangsläufig ein Indikator für dessen Qualität oder Umweltfreundlichkeit. Wie die Ergebnisse der Stiftung Warentest zeigen, können auch kostengünstigere Produkte eine gute Waschleistung bieten und dabei umweltfreundlicher sein als teurere Alternativen. Wichtig ist es, auf unabhängige Testergebnisse und Zertifizierungen zu achten, die sowohl die Reinigungsleistung als auch die ökologischen Aspekte eines Produkts bewerten. Darüber hinaus kann die Wahl eines Produktes mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und nachgewiesenen Umwelteigenschaften langfristig sowohl für den Geldbeutel als auch für die Umwelt eine positive Entscheidung sein.


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