Tempeh statt Tofu: Das kann die andere Fleischalternative

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Während wohl jeder schon einmal von Tofu gehört und es als Vegetarier oder Veganer auch schon gegessen hat, dürfte Tempeh weniger Feinschmecker:innen ein Begriff sein – zu Unrecht.



Ein Blick auf Tempeh als Alternative zu Tofu

Tofu hat seit Langem einen festen Platz in der Küche von Vegetariern und Veganern. Er gilt als eine der bekanntesten pflanzlichen Proteinquellen und hat viele Menschen begeistert, die auf der Suche nach einer Alternative zu Fleisch sind. Doch in den Schatten gestellt von der Bekanntheit des Tofus, wartet eine andere, weniger bekannte Fleischalternative darauf, entdeckt zu werden: Tempeh. Dieses fermentierte Sojaprodukt verdient definitiv mehr Aufmerksamkeit, nicht zuletzt aufgrund seiner ernährungsphysiologischen Vorteile und vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten.

Tempeh kommt ursprünglich aus Indonesien und besteht aus fermentierten Sojabohnen. Dank dieses Fermentationsprozesses wird Tempeh als leicht bekömmlich eingestuft und ist gleichzeitig eine ausgezeichnete Quelle für Protein. Pro 100 Gramm enthält Tempeh beeindruckende 19 Gramm Eiweiß. Doch das ist nicht alles: Es versorgt den Körper zudem mit wertvollen Nährstoffen wie Vitamin B12 und Mineralstoffen Kalium und Kalzium.

Geschmack und Textur: Das macht Tempeh einzigartig

Was hat Tempeh geschmacklich zu bieten? Es besticht durch einen pilzartigen bis leicht nussigen Geschmack. Die Konsistenz ist fest und kernig, was Tempeh zu einer interessanten Zutat in der Küche macht. Diese einzigartige Textur gepaart mit dem interessanten Geschmacksprofil öffnet Türen für eine Vielzahl an kulinarischen Möglichkeiten.

Ein Vorteil von Tempeh ist seine Vielseitigkeit in der Zubereitung. Ob hauchdünn geschnitten und kross angebraten als Brotbelag, zerbröselt als Hackfleischersatz oder sogar in Pommes-Form – Tempeh lässt sich in der Küche auf vielfältige Weise einsetzen. Durch seine feste Konsistenz hält es auch stärkerem Anbraten stand und nimmt Würzmischungen gut auf, was es zu einem ausgezeichneten Träger für unterschiedliche Geschmäcker macht.

Kreative Zubereitungsideen

Die Zubereitung von Tempeh ist, wie schon angedeutet, eine Frage der Würze. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZFE) empfiehlt, Tempeh mit Sojasoße, Ahornsirup, Reisessig sowie mit in der Pfanne angeröstetem Ingwer und Knoblauch zu marinieren. Diese Kombination bringt die Eigenschaften von Tempeh voll zur Geltung und sorgt für ein reichhaltiges Geschmackserlebnis.

Die Flexibilität von Tempeh geht weit über die traditionellen Einsatzmöglichkeiten hinaus. Seine Fähigkeit, Aromen anzunehmen und beizubehalten, macht es zu einem idealen Kandidaten für experimentelle Küche. Von marinierten Tempeh-Streifen, die als Topping für Salate oder als Einlage in Wraps dienen, bis hin zu als Hauptgericht serviertem Tempeh in einer würzigen Sauce – die Möglichkeiten sind schier endlos.

Tempeh etabliert sich langsam aber sicher als eine schmackhafte und nahrhafte Fleischalternative auch außerhalb von Indonesien. Es bietet nicht nur eine beachtliche Portion wichtiger Nährstoffe, sondern öffnet auch eine Tür zu neuen kulinarischen Horizonten. Damit ist es eine ausgezeichnete Wahl für alle, die nachhaltig und bewusst essen wollen, ohne dabei auf Geschmack und Textur verzichten zu müssen.

Herstellung des Superfoods

Tempeh ist nicht nur wegen seines hohen Proteingehalts und der Fähigkeit, unterschiedliche Aromen aufzunehmen, zu einem wichtigen Bestandteil in der vegetarischen und veganen Ernährung geworden. Sein Ursprung lässt sich auf die indonesische Insel Java zurückverfolgen, wo es bereits seit Jahrhunderten als Grundnahrungsmittel dient. Die Herstellung von Tempeh beginnt mit dem Einweichen von Sojabohnen, die anschließend gekocht und zu einer festen Masse geformt werden. Diese Masse wird dann mit einem speziellen Pilz, Rhizopus oligosporus, geimpft und lässt man für einen Zeitraum von 24 bis 48 Stunden fermentieren. Während dieses Prozesses umhüllen die Myzelien des Pilzes die Sojabohnen, was zu einem festen, essbaren Kuchen führt.

Diese traditionelle Methode der Tempeh-Herstellung hat sich im Laufe der Jahre kaum verändert und spielt eine entscheidende Rolle für die einzigartigen gesundheitlichen Vorteile des Produkts. Die Fermentation trägt nicht nur zur Verbesserung der Bekömmlichkeit bei, sondern erhöht auch die Verfügbarkeit von Nährstoffen und erzeugt natürliche Antibiotika, die gut für die Darmflora sind. Zudem wird Tempeh, anders als viele andere fermentierte Sojaprodukte, komplett mit den Hülsen, was zusätzliche Ballaststoffe liefert. Diese Mischung aus hochwertigem Protein, Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen, zusammen mit seiner geringen Verarbeitung, macht Tempeh zu einem Superfood, das in modernen Ernährungstrends immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Was genau ist der Unterschied zwischen Tofu und Tempeh?

Der Hauptunterschied zwischen Tofu und Tempeh liegt in der Herstellungsweise und der Textur. Tofu wird aus Sojamilch hergestellt, die gepresst wird, um feste Blöcke zu bilden – ähnlich dem Prozess der Käseherstellung. Dabei ist Tofu in der Regel weich oder fest, je nach Wassergehalt, und hat einen milden Geschmack. Im Gegensatz dazu besteht Tempeh aus ganzen, fermentierten Sojabohnen, was ihm eine feste, körnige Textur gibt. Dank der Fermentation hat Tempeh zudem einen stärkeren, nussigen Geschmack und gilt als nährstoffreicher, vor allem in Bezug auf den Proteingehalt und die Verfügbarkeit von Vitamin B12.

Wie gesund ist Tempeh?

Tempeh gilt als äußerst gesund. Es ist reich an pflanzlichem Protein, was es zu einer hervorragenden Alternative zu Fleischprodukten macht. Darüber hinaus enthält es lebenswichtige Nährstoffe wie Vitamin B12, Kalium und Kalzium. Die Fermentation macht die Sojabohnen leichter verdaulich und sorgt dafür, dass die Nährstoffe besser vom Körper aufgenommen werden können. Zudem hat die Fermentation den Vorteil, dass natürliche Antibiotika erzeugt werden, die die Darmflora unterstützen können. Neben den Nährstoffen bringt Tempeh auch eine gute Portion Ballaststoffe mit, was für eine gesunde Verdauung vorteilhaft ist.

Kann ich Tempeh selbst herstellen?

Ja, es ist möglich, Tempeh zu Hause selbst herzustellen, obwohl es ein etwas zeitintensiver Prozess ist. Dazu benötigt man Sojabohnen, die eingeweicht, gekocht und anschließend zu einer gleichmäßigen Schicht ausgebreitet werden. Dann wird die Sojamasse mit Tempeh-Starterkulturen, die den Pilz Rhizopus oligosporus enthalten, geimpft. Die Mischung muss bei einer angemessenen Temperatur (etwa 30°C) für 24 bis 48 Stunden fermentieren, bis die Sojabohnen vollständig mit einem weißen Myzel überzogen sind, was die charakteristische Tempeh-Textur ergibt. Es erfordert zwar etwas Übung und Geduld, aber selbstgemachter Tempeh kann eine lohnende und genussvolle Erfahrung sein, vor allem für diejenigen, die gerne mit ihrer Nahrung experimentieren.


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