Der bekannte Rapper Sean ‚Diddy‘ Combs steht erneut im Zentrum schwerer Anschuldigungen. Eine Anwaltskanzlei aus Houston, Texas, gab bekannt, dass sie 120 Personen vertritt, die Combs sexuellen Missbrauch vorwerfen. Besonders erschütternd: Unter den mutmaßlichen Opfern befinden sich auch 25 Minderjährige, darunter ein neunjähriger Junge.
Missbrauch beim Vorsingen?
Der Anwalt Tony Buzbee, der die Kanzlei in Houston leitet, hielt eine Pressekonferenz ab, in der er Combs beschuldigte, mehrere Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Ein besonders schockierender Fall betrifft einen neunjährigen Jungen, der nach einem Vorsingen im Bad Boy Records Studio in New York City missbraucht worden sein soll. Buzbee berichtete, dass auch andere Jungen anwesend waren, die alle auf einen Plattenvertrag hofften.
Die Kanzlei plant, die Klagen innerhalb der nächsten 30 Tage in verschiedenen Bundesstaaten einzureichen. Laut Buzbee haben mehr als die Hälfte der mutmaßlichen Opfer bereits bei den Behörden oder in Krankenhäusern Anzeige erstattet. Die Vorfälle sollen sich zwischen 1991 und 2024 auf verschiedenen Partys und Veranstaltungen von Combs ereignet haben, darunter Album-Release-Partys, Silvesterfeiern und sogenannte ‚All White Partys‘.
Verdächtige Substanzen im Spiel
Ein weiteres beunruhigendes Detail: Bei vielen der mutmaßlichen Opfer wurde nach den Vorfällen das Beruhigungsmittel Xylazin, das eigentlich für Pferde gedacht ist, im Körper nachgewiesen. Dies wirft zusätzliche Fragen über die Umstände und die Methoden der mutmaßlichen Übergriffe auf.
Combs weist alle Vorwürfe zurück
Combs‘ Anwältin Erica Wolff bezeichnete die Anschuldigungen als Teil eines ‚rücksichtslosen Medienzirkus‘. Ihr Mandant könne nicht auf jede ‚unbegründete Anschuldigung‘ eingehen, weise jedoch ’nachdrücklich und kategorisch jede Behauptung zurück, er habe jemanden, einschließlich Minderjähriger, sexuell missbraucht‘. Combs freue sich darauf, seine Unschuld vor Gericht zu beweisen.
Der Musiker befindet sich bereits seit rund zwei Wochen in Untersuchungshaft. Ihm werden unter anderem Sexhandel und organisierte Kriminalität vorgeworfen. Trotz seines Plädoyers auf nicht schuldig, wurde ihm die Freilassung auf Kaution zweimal verweigert. Neben den strafrechtlichen Anklagen gibt es auch mehrere Zivilklagen wegen sexuellen Missbrauchs.
