„Post Holiday Syndrom“: Was gegen das Stimmungstief nach dem Urlaub hilft

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So mancher kennen es: Man kehrt aus einem erholsamen Urlaub zurück an den Arbeitsplatz und fällt plötzlich in ein Stimmungstief. Diese Strategien helfen gegen das sogenannte „Post-Holiday-Syndrom“.

Zurück vom Urlaub und plötzlich fühlt es sich an, als wäre man zwischen zwei Welten gefangen. Die Erholung scheint wie weggeblasen, stattdessen fühlt man sich müde, demotiviert und irgendwie leer. Diese Phase, bekannt als das Post-Holiday-Syndrom, ist ein bekanntes Phänomen, das besonders nach einer angenehmen Auszeit aus dem Alltag auftritt. Es ist weder eine Krankheit noch ein dauerhafter Zustand, sondern ein vorübergehendes Stimmungstief, das aus dem abrupten Wechsel von Entspannung zu Belastung resultiert. Wie man mit diesem Zustand umgehen und die Rückkehr in den Arbeitsalltag erleichtern kann, verraten die folgenden Strategien.



Einfache Strategien gegen das Post-Holiday-Syndrom

Strategische Planung der ersten Arbeitstage

Einen sanften Übergang von der Urlaubszeit zurück in den beruflichen Alltag zu gestalten, ist essenziell, um das Post-Holiday-Syndrom abzumildern. Ein erster Tipp von Robin Kaufmann, einem Psychologen am Institut für betriebliche Gesundheitsberatung, ist das bewusste Planen des Wiedereinstiegs. So sollte möglichst versucht werden, den ersten Arbeitstag nach dem Urlaub terminfrei zu gestalten. Der Fokus liegt stattdessen auf dem Aufarbeiten etwaiger E-Mails und der allgemeinen Wiedereinarbeitung. Eine weiterführende Maßnahme ist die Vorbereitung und Organisation der ersten Tage nach dem Urlaub bereits vor der Abreise. Eine klar strukturierte To-Do-Liste kann dabei helfen, einen Überblick über anstehende Aufgaben zu behalten und Prioritäten zu setzen.

Das Abschließen von großen Projekten vor dem Urlaub sowie das Delegieren oder Verschieben geeigneter Aufgaben kann zusätzlich Druck nehmen. Die Initiative für neue Qualität der Arbeit gibt den Rat: „Ihr Bestes ist genug“. Dies unterstreicht die Wichtigkeit, sich nicht zu überfordern und realistische Ziele zu setzen.

Stressfreie Aktivitäten und Übergangsphase

Um das Stimmungstief nach dem Urlaub aktiv entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, bereits in der Urlaubszeit stressfreie Aktivitäten einzuplanen und bewusst Erholungsphasen zu genießen. Doch auch nach der Rückkehr sollte man sich Zeit für sich selbst nehmen. Kaufmann empfiehlt, sich zwei bis drei Tage Übergangszeit zu Hause zu gönnen, bevor man wieder ins Berufsleben einsteigt. Diese Zeit kann genutzt werden, um den Schlafrhythmus anzupassen, sich mental auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten und allmählich aus dem Urlaubsmodus herauszukommen.

Mentale Vorbereitung und Einstellung

Der psychologische Aspekt spielt eine entscheidende Rolle, um das Post-Holiday-Syndrom effektiv zu bekämpfen. Eine positive Einstellung zur Rückkehr in den Alltag sowie die mentale Vorbereitung auf die Wiederaufnahme der Arbeit können maßgeblich dazu beitragen, den Wechsel weniger abrupt und belastend zu gestalten. Es hilft, sich auf positive Aspekte der Arbeit und die Wiederbegegnung mit Kollegen zu fokussieren.

Darüber hinaus ist es hilfreich, auch im Alltag kleine Erholungsinseln und Aktivitäten einzuplanen, welche die Erholung aus dem Urlaub verlängern und somit dem Stimmungstief entgegenwirken. Der Versuch, eine Work-Life-Balance zu finden und beizubehalten, kann das Wohlbefinden langfristig steigern und dazu beitragen, auch zukünftige Übergänge von Urlaub zu Arbeit besser zu meistern.

Insgesamt zeigen diese Strategien, dass das Post-Holiday-Syndrom zwar eine Herausforderung darstellen kann, jedoch mit bewusster Planung, Selbstfürsorge und einer positiven Einstellung effektiv gemeistert werden kann. Es ist wichtig, sich selbst nicht zu überfordern und sich die nötige Zeit für die Anpassung zu geben, um wieder voller Energie in den beruflichen Alltag zu starten.

Wie eine durchdachte Rückkehr zur Arbeit den Urlaubs-Effekt verlängern kann

Das Post-Holiday-Syndrom beschreibt ein Phänomen, das weit verbreitet ist und Menschen global betrifft. Es äußert sich durch Symptome wie Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und Desinteresse am Arbeitsleben direkt nach dem Urlaub. Überraschenderweise weisen Untersuchungen darauf hin, dass nicht die Länge des Urlaubs entscheidend für das Auftreten des Syndroms ist, sondern vielmehr, wie erholsam die Auszeit erlebt wurde und wie stark der Kontrast zwischen Urlaubs- und Arbeitswelt ist. Interessanterweise zeigen Studien, dass eine gut geplante Rückkehr zur Arbeit und das Einplanen von kleinen, erfreulichen Aktivitäten im Alltag, wie Spaziergänge oder Treffen mit Freunden, den Erholungseffekt des Urlaubs verlängern können. Dies unterstreicht, dass es nicht allein um die Zeit außerhalb der Arbeit geht, sondern auch um die Qualität dieser Zeit. Darüber hinaus ist eine positive Arbeitsumgebung essenziell, um den Wiedereinstieg zu erleichtern. Mitarbeiter fühlen sich weniger vom Post-Holiday-Syndrom betroffen, wenn sie zu einem unterstützenden Team und einer motivierenden Arbeitskultur zurückkehren.

Wie lange hält das Post-Holiday-Syndrom normalerweise an?

Das Post-Holiday-Syndrom ist in der Regel ein kurzfristiges Phänomen. Die Dauer kann jedoch von Person zu Person variieren. Die meisten Menschen fühlen sich nach einigen Tagen bis zu einer Woche wieder vollständig in ihren Arbeitsalltag integriert und das Stimmungstief beginnt zu weichen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, die Übergangsphase bewusst zu gestalten und den eigenen Körper sowie Geist Zeit zur Anpassung zu geben. Strategien zur Vorbereitung auf die Rückkehr an den Arbeitsplatz können dabei helfen, die Dauer des Syndroms zu verkürzen.

Kann das Post-Holiday-Syndrom auch positive Aspekte haben?

Obwohl das Post-Holiday-Syndrom primär als Herausforderung wahrgenommen wird, kann es auch als Chance betrachtet werden. Es bietet die Möglichkeit, die eigene Arbeitsbelastung und den Umgang mit Stress zu reflektieren. Außerdem kann es Anlass geben, über die Work-Life-Balance nachzudenken und eventuell notwendige Änderungen im Alltag oder der Einstellung zur Arbeit vorzunehmen. Diese Phase der Reflexion kann dazu führen, dass man bewusster lebt und arbeitet sowie langfristig zufriedener und ausgeglichener ist.


Gibt es Personen, die besonders anfällig für das Post-Holiday-Syndrom sind?

Personen, deren Arbeit mit hohem Stress verbunden ist oder die eine besonders starke Diskrepanz zwischen ihrer Urlaubs- und Arbeitswelt erleben, könnten anfälliger für das Post-Holiday-Syndrom sein. Des Weiteren könnten Menschen, die dazu neigen, im Urlaub übermäßig zu entspannen und dann abrupt in einen hochintensiven Arbeitsmodus zurückzukehren, stärkere Symptome erleben. Persönliche Faktoren wie Resilienz und der eigene Umgang mit Stress spielen ebenfalls eine Rolle. Es ist wichtig, individuelle Strategien zu entwickeln, um den Übergang so sanft wie möglich zu gestalten.


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